Versteinerungen faszinieren
TROSSINGEN (sz) - „Versteinert“, das Leben vor Jahrmillionen wird in der neuen Sonderausstellung im Auberlehaus beinahe lebendig. Objekte aus verschiedenen Erdzeitaltern werden präsentiert und sind teilweise erstmalig der Öffentlichkeit zugänglich.
Was einst hinter den Klostermauern der ehemaligen Benediktinerabtei Weingarten gesammelt wurde, lagert heute in den Archiven des Auberlehaus und wird nun in Szene gesetzt und präsentiert. Seien es Stücke aus dem Solnhofener Plattenkalk mit filigran erhaltenen Abdrücken oder Pflanzenreste aus dem Karbon, aus jenen Wäldern, aus denen sich die Kohleflöze bildeten - jedes einzelne Objekt lässt die Besucher in längst vergangene Zeiten zurückblicken, einen Blick auf einen zu Stein gewordenen Moment der Erdgeschichte werfen.
Was auf den ersten Blick wie Steinknollen wirkt, erweist sich bei genauem Hinsehen als Spongien, Meeresschwämme aus dem Weißen Jura des Donautals, Korallenstöcke aus dem Devon zeugen von jenen Zeiten, als die Eifel Teil eines tropischen Meeres war und Ammoniten und Muscheln aus der Kreide Madagaskars lassen die Farbvielfalt von einst erahnen.
Insgesamt 440 Millionen Jahre Erdgeschichte werden in 15 Vitrinen gezeigt, vom Silur bis ins Tertiär, darunter auch Objekte, die im wahrsten Sinne des Wortes Staat gemacht haben: Ein Paar Nautiliden aus der Kreide Madagaskars wurden einst Bundespräsident Horst Köhler in der Hauptstadt Antananarivo geschenkt und zeigen sich in ihrer ganzen Schönheit.