„Zu hundert Prozent meine Handschrift“
Mit neuem Album geht Helene Fischer in den kommenden Wochen auf Tournee
(dpa) - Helene Fischer hat geschafft, wovon andere träumen: Die 32-Jährige füllt Hallen und Stadien, auch wenn sie fünfmal hintereinander in derselben Stadt auftritt. Mit ihrem neuen Album „Helene Fischer“gibt sie in den kommenden Monaten Dutzende Konzerte. Im Interview mit Sebastian Fischer waren private Fragen nicht erwünscht – auch über Politik spricht die Sängerin nicht so gerne, dafür gerne über ihre Auszeit, die neue Platte sowie Disziplin und Erfolgsdruck.
Ihre neue CD heißt genauso wie Sie. Warum eigentlich?
Dieses Album ist mit das persönlichste, das ich bisher gemacht habe. Es trägt zu einhundert Prozent meine Handschrift. Purer Helene Fischer geht nicht – deshalb haben wir uns dazu entschlossen, es ganz klassisch und zeitlos so zu nennen.
Was macht das Persönliche aus?
Die Texte spiegeln mich wieder. Ich habe an allen Songs herumgewerkelt und war bei allen vom ersten bis zum letzten Schritt dabei. Viele erzählen meine Geschichte. Und einige habe ich auch Menschen gewidmet, die mir wichtig sind und die ich liebe.
Nach Ihren vorherigen Alben „Farbenspiel“und „Weihnachten“verschwanden Sie ein wenig von der Bildfläche.
Ich fand es wichtig, einfach mal ein bisschen zur Ruhe zu kommen. Weder hatte ich ein Album noch stand eine Tournee an – und das zum ers- ten Mal seit zehn Jahren in meiner Karriere. Es war ein wunderbarer Punkt, mir Zeit für mich und meine Familie zu nehmen. Ich habe viel Musik gehört, bin oft gereist und habe ganz normale Dinge getan: Freunde besuchen, kochen und das Leben genießen.
Spüren Sie nach dem Megaerfolg von „Farbenspiel“mit der Single „Atemlos“jetzt Druck?
Ich habe mir keinen Druck gemacht, bei „Atemlos“anknüpfen zu müssen. Es ist viel spannender, Songs zu finden, die vielleicht ganz anders sind und wieder eine neue Facette von mir zeigen. Es ist sowieso schwer zu sagen: Wir schreiben einen Hit. So etwas entwickelt sich.
Auf „Helene Fischer“sind nur deutschsprachige Titel – haben Sie denn auch Ambitionen, eine internationales Album zu machen?
Ich bin zwar sehr offen, was das angeht, aber ich erzwinge nichts. Sollte es sich einmal ergeben, dann werde ich das dankend annehmen. Aber ich habe jetzt keine Ambition, unbedingt auch noch den englischen Markt zu erobern.
Gibt es denn internationale Sänger, deren Art von Musik Sie mögen – und sich denken: Das will ich auch mal ausprobieren?
Oh, da gibt es eine Menge. Ich höre alles Mögliche, sehr gern mag ich Singer-Songwriter-Musik. Wenn es ein Genre gibt, das mich reizt, dann ist das Countrym0usik. Das kann ich zu jeder Jahreszeit und in jeder Stimmung hören. Bands und Künstlerinnen, die ich ganz toll finde, sind Carrie Underwood, Faith Hill, Lady Antebellum oder auch Kelly Clarkson.
Jetzt steht eine Tour mit 69 Auftritten an, danach noch die Stadion-Konzerte – da muss man schon Disziplin haben, oder?
Generell ist in meinem Job Disziplin wichtig. Diesmal werde ich zum ersten Mal mit den Akrobaten vom Cirque du Soleil zusammenarbeiten. Das bedeutet natürlich auch: Disziplin im sportlichen Sinne. Da wird sicherlich einiges von mir abverlangt.