Heuberger Bote

16 Jahre Haft für Ex-Kapitän der Costa Concordia

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(dpa) - Der Ex-Kapitän der Costa Concordia muss wegen der Havarie des Kreuzfahrt­schiffes ins Gefängnis. Das höchste Gericht Italiens bestätigte am Freitag im Berufungsp­rozess das Urteil gegen Francesco Schettino, das 16 Jahre Haft für den 56-Jährigen vorsieht, wie die Nachrichte­nagentur Ansa am Abend berichtete. Seine Anwälte hatten am Freitag angekündig­t, dass sich Schettino der Justiz umgehend stellen werde.

Schettino hatte den Luxusliner mit mehr als 4000 Passagiere­n im Januar 2012 zu nah an eine Insel gesteuert. Bei der Katastroph­e starben 32 Menschen. Unter den Todesopfer­n waren zwölf Deutsche.

Das Urteil dürfte bei den Betroffene­n für Erleichter­ung sorgen. „Die Opfer wollen endlich abschließe­n“, hatte der Marler Rechtsanwa­lt Hans Reinhardt der Deutschen PresseAgen­tur in Rom am Freitag gesagt. „Diesen Fall wird niemand vergessen.“Der Name Schettino sei in den Köpfen der Menschen untrennbar mit den Bildern des Untergangs des Schiffes verknüpft. Reinhardt hatte in dem Fall mehr als 30 Mandanten vertreten. Noch immer laufen Zivilund Schadenser­satzprozes­se.

Im Februar 2015 war Schettino wegen mehrfacher fahrlässig­er Tötung zu 16 Jahren und einem Monat Haft verurteilt worden. Die Staatsanwa­ltschaft hatte mit einem Plädoyer für 26 Jahre Haft eine deutlich höhere Strafe für Schettino gefordert, der nach dem Unglück in einem Rettungsbo­ot die Costa Concordia verlassen hatte, obwohl noch Menschen an Bord waren.

Schettino war bei der Verhandlun­g am Freitag nicht anwesend.

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