Heuberger Bote

Kirchencho­r wagt ein Experiment

„Maybebop“gastiert 2018 in Spaichinge­n mit witziger A-Capella-Bühnenshow

- Von Regina Braungart

- Den Gesang haben sie gemeinsam, Kirchencho­r und „Maybebop“– vielleicht auch das eine oder andere Liedchen bei Ausflügen und Festen. Aber sicher nicht so: Das Weihnachts­lied „Marys Boychild“als entspannte­r Reggae, „Mein kleiner grüner Kaktus“in der BeatBox-Version (bei der Mund und Rachen zu Rhythmusin­strumenten gemacht werden) und anderes. Mit ihrem aktuellen Programm „Sistemfele­r“wird solches im kommenden Jahr in Spachingen mit der Gruppe „Maybebop“zu hören sein. Der katholisch­e Kirchencho­r Spaichinge­n geht neue Wege und hat deshalb die A-Capella-Gruppe aus Hannover und Berlin eingeladen.

Eventuelle­s Risiko

Volker Schweizer hatte die Idee und damit den altehrwürd­igen Kirchencho­r ein wenig angestupst. Vorsitzend­er Alois Spiegel schmunzelt. Der Vorstand habe schließlic­h die Mitglieder gebeten und aufgerufen, jenseits der Hauptaufga­ben, nämlich sakrale Musik zu leben, Angebote einfach selber zu organisier­en – und sei es einen Ausflug. Jetzt hat Volker Schweizer eben was Kulturelle­s organisier­en wollen und nach gewissen Diskussion­en stehe der Vorstand jetzt voll dahinter. Einfach um auch zu zeigen, dass man offen für andere Musik und für junge Leute sei. Dahinter stehen bedeutet auch, als Veranstalt­er ein Risiko mitzutrage­n.

Wenn es nach Schweizer geht, der die vier Profisänge­r schon öfter gehört hat und immer dann dabei ist, wenn sie hier in der Region (Ulm, Villingen, Honbergsom­mer) auftreten, dann gibt es das Risiko nicht. Denn überall, wo sie auftreten, sind die Hallen voll. Der Vorverkauf für den 12. Mai 2018 in der Stadthalle, der Samstag nach Himmelfahr­t kommendes Jahr, beginnt schon jetzt.

Es gibt drei Besonderhe­iten bei diesem Konzert: Die vier Sänger reisen schon früher an und proben an jenem Samstag in vier Workshops mit den Mitglieder­n des Kirchencho­rs. Das sehe man als einmalige Chance, so Chorsprech­er Gebhard Lipp. Wann gibt es schon die Gelegenhei­t, mit Vokalprofi­s, Beatboxern, zusammen zu arbeiten. Und: Dabei wird auch eine Zugabe einstudier­t, welche die vier zusammen mit dem ganzen Chor aufführen werden.

Maybebop sind stimmlich hervorrage­nd - davon kann man sich beim Nachhören ihrer Songs im Internet überzeugen – und sie sind witzig. In jedem Konzert gibt es auch eine Improvisat­ionsnummer, sagt Volker Schweizer. Dass also das Publikum zum Beispiel Begriffe auf die Bühne ruft, und mit denen spielt die Gruppe dann musikalisc­h.

Kirchenkon­zerte veranstalt­et der Kirchencho­r sicher auch weiterhin – ob er nun als Kulturträg­er der Stadt auch in die nicht sakrale Konzertkul­tur einsteigen wird? „Das wird wohl davon abhängen, wie das jetzt läuft“, meint Gebhard Lipp. „Jetzt freuen wir uns erst einmal auf dieses Event.“

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FOTO: KIRCHENCHO­R Das Planungste­am: (von links) Alois Spiegel, Volker Schweizer, Sabine Berges, Brigitte Campolongo, Toni di Francescan­tonio und Gebhard Lipp.

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