Heuberger Bote

„Für mich ist seit vier Monaten jeden Tag Muttertag“

- FOTOS: SMÜ, BRE, PM

- Viele Mütter bekommen am Sonntag Blumen oder Pralinen geschenkt. Die Mitarbeite­r des Gränzboten, Bianca Rees und Silvia Müller, sowie Redakteuri­n Alexandra Schneid, haben Mütter in unterschie­dlichen Lebenslage­n nach der Bedeutung des Muttertags gefragt. Die 40-jährige Wencke Weiser aus Rietheim erzählt: „Dieses Jahr ist ein besonderer Muttertag, denn es ist mein erster. Wobei, seit der Geburt meiner Tochter vor vier Monaten ist jeden Tag Muttertag. Ich genieße die Zeit mit meiner Kleinen. Den Sonntag verbringe ich mit Mann und Kind bei einem gemütliche­n Frühstück und Spaziergan­g. Wir werden meine Mutter und die Mutter meines Mannes besuchen und ein kleines Geschenk als Dankeschön für die Liebe und Unterstütz­ung überreiche­n. Wenn meine Tochter älter ist, freue ich mich, wenn sie mir zu Muttertag ein Bild malt oder eine Blume pflückt. Elke

Dold hat acht Kinder groß gezogen. Sie sind inzwischen erwachsen und beinahe alle aus dem Haus. Weiterhin hat die Talheimeri­n vielen Pflegekind­ern ein zu Hause gegeben. Derzeit betreut sie vier Geschwiste­r im Alter von drei bis zehn Jahren. „Ich sehe den Muttertag zwiespälti­g. Einerseits haftet ihm der Makel aus der NS-Zeit an, anderersei­ts ist es der Tag, an dem man sich klar machen kann, was Mutter sein bedeutet und was eine Mutter leistet. Es ist ein Manager-Job, der ungeheure Flexibilit­ät verlangt.“

Irma Hauser ist mit 85 Jahren nach gesundheit­lichen Problemen wieder so gut beieinande­r, dass sie in ihrem Haus mit Unterstütz­ung der Sozialstat­ion, leben kann. „Ich habe zwei Kinder, drei Enkel und eine Urenkelin. Für mich ist der Muttertag der Tag im Jahr, an dem die ganze Familie zusammen kommt. Wir gehen miteinande­r aus zum Essen. Früher gingen wir immer in Talheim in die Linde. Doch die gibt es ja nicht mehr. Da gehen wir in einen Landgastho­f in Oberbaldin­gen.“Die 73-jährige Heidrun Elsäßer aus Rietheim hat zwei Söhne, die mit ihren Familien bei Stuttgart beziehungs­weise in Dänemark leben. Sie sagt: „Der Muttertag hat für mich keine große Bedeutung. Früher haben die beiden Kinder meist zusammen mit der Oma etwas Besonderes für den Muttertag vorbereite­t. Das war ganz schön und darüber hab ich mich auch gefreut. Dass sie jetzt am Muttertag nicht zu Besuch kommen, finde ich weder schlimm noch traurig, zumal sie ja ihre eigenen Familien haben und selbst Eltern sind. Ich freue mich viel mehr über ein spontanes Danke, ein Lob oder eine Geste der Zuneigung, wenn wir bei sonstigen Besuchen oder Gelegenhei­ten zusammenko­mmen.

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Wencke Weiser
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Elke Dold
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Irma Hauser
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Heidrun Elsäßer

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