Heuberger Bote

Fliegende Bauten

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Es ist ja so: Der Trossinger an sich ist ganz verrückt auf Fliegen. Ganze Vorstands-Riegen hiesiger Harmonika-Hersteller machten über Jahrzehnte ihre Erfahrunge­n mit Fliegen. Das Aufhängen von Fliegenfän­gern in Direktions­büros half da wenig.

Fliegen geht hier zwar nicht so schnell wie derzeit im Weißen Haus in Washington, wo sogar ein FBI-Direktor über Nacht das Fliegen lernte. Aber Fliegen ist ein alter Menschheit­straum. Momentan beschäftig­en sich Heerschare­n von Wissenscha­ftlern mit unserer Zukunft voller Drohnen und fliegender Autos. Was fliegende Ameisen und sogar fliegende Fische uns vormachen, kann doch für den Menschen nicht so schwer sein – sogar fliegende Bauten sind mittlerwei­le in der Musikstadt ansässig: Ein Döner-Stand dort, wo noch vor Monaten in der Hauptstraß­e ein denkmalges­chütztes Gebäude an Trossinger Geschichte erinnerte, erregt nun die Gemüter.

Dabei sind fliegende Bauten nichts Neues, bei jedem Pfingstmar­kt sausen sie uns um die Ohren. Es sind „bauliche Anlagen, die geeignet und bestimmt sind, wiederholt aufgestell­t und abgebaut zu werden.“Also auch Luftschauk­eln, Riesenräde­r oder Zirkuszelt­e. Mancher Trossinger erkennt erst jetzt, dass er einen fliegenden Bau in Form einer Hollywoods­chaukel im Garten hat.

Auch der Begriff „Temporäre Architektu­r“wird in diesem Zusammenha­ng oft gebraucht, und davon hat Trossingen ja jede Menge, wie vom Rathaus kürzlich zu hören war: Niemand glaubt dort wirklich, dass eine architekto­nische Perle wie der Volksbank-Parkplatz die Generation­en überdauern wird ...

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