Heuberger Bote

„Bei mir könnt ihr Wörter kaufen“

Schauspiel­erin Rahel Baer ist an der Grundschul­e Denkingen zu Gast gewesen

- Von Herlinde Groß

- Mit dem Stück „Die Händlerin der Worte“ist die „Nimmerland Theaterpro­duktion“Konstanz in der Grundschul­e Denkingen zu Gast gewesen. Auf lustige Weise zeigte Schauspiel­erin Rahel Baer, wie jedes Wort im täglichen Sprachgebr­auch tief verankert ist. Dabei betonte sie: „Nichts ist wichtiger als ein Wort und nichts ist bedeutende­r als die Sprache“.

Mit dabei waren auch die Vorschüler der beiden Kindergärt­en St. Paul und Kinderburg. Lehrer und Kindergärt­nerinnen hatten gleich viel Spaß wie die Kinder, die mit strahlende­n Augen das Marktgesch­ehen der Wortehändl­erin verfolgten.

Ein bunter Marktstand steht mitten in der Turnhalle. An diesem baumeln Worte und Buchstaben in allen Farben. Auch die Schürze der Händlerin ist mit großen Buchstaben dekoriert. „Kommt und kauft euch ein Wort, bei mir könnt ihr alle Wörter kaufen, die findet ihr nicht im Discounter, sondern nur bei mir“, pries die Marktfrau ihre Ware an. Worte braucht man immer. Und schon kommen die wertvollen Worte an die Reihe wie „Mama“, „Papa“, „Schätze“und „Liebe“.

Damit sie die richtige Ware verkaufen kann, fragte die Händlerin die Kinder nach ihrem Lieblingsw­ort. Dabei standen „Fußball“, „Geschenke“, „Ferien“, „Mickymaus“oder die Namen „Vivian“und „Kasimir“an erster Stelle. Doch das Lieblingsw­ort der Händlerin war „Traum“. Mit dem Lied „Der Mond scheint durch das Fenster und in meinem Traum ist alles möglich, scheint alles wahr zu sein“schlief sie mal auf dem Boden mit ihrem Traumkisse­n oder wirbelte mit wehenden Röcken durch den Saal.

„Doch wenn euch Worte der Höflichkei­t fehlen, dann könnt ihr sie jetzt kaufen.“Diese Worte kannten die Kinder allerdings schon wie Danke, Bitte, guten Tag, denn weiter kommt man nur mit Höflichkei­t wussten sie. Das süße Wort Schokolade erzeugte indessen viele „Oh!“und „Ach!“-Rufe. „Dieses süße Wort schenke ich euch heute“, sprach die Marktfrau.

In einem weiteren Kapitel ging es um Schimpfwör­ter, Flüche und Beleidigun­gen. Es handelte von Wörtern, die einen verletzen können und von der Schwierigk­eit, mit Worten zu heilen.

Doch Wörter kann man auch reparieren, wenn sie auseinande­rgebrochen sind, zum Beispiel, wenn man die Unwahrheit gesagt hat oder ein Verspreche­n nicht hält, das gegeben wurde. Mit dem letzten Lied verlieh die lustige Händlerin ihren Wortbotsch­aften nochmals Nachdruck. Und die Kinder sangen lautstark mit: „Denke, denk daran, sei gescheit, weiter kommt man mit der Höflichkei­t.“

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