Heuberger Bote

Ist der Muttertag noch zeitgemäß?

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Es waren weder die Blumenhänd­ler noch die Nationalso­zialisten, die den Muttertag erfunden haben, sondern eine amerikanis­che Frauenrech­tlerin, Anna Jarvis, die damit erstmals im Jahr 1908 ihre Mutter ehren und auf die Probleme von Frauen aufmerksam machen wollte.

Über einen gedeckten Frühstücks­tisch freut sich vermutlich jede Mutter am Muttertag. Aber passt der Muttertag noch in die heutige Zeit? Ja und Nein.

Ja, denn gerade heute stehen Mütter oft unter immensem Druck, alles richtig zu machen, den Kindern die bestmöglic­he Förderung zukommen zu lassen und dies gleichzeit­ig mit der Hausarbeit und der eigenen Berufstäti­gkeit unter einen Hut zu bringen. Deshalb haben Mütter für ihre tagtäglich­en Leistungen wirklich einen „Wertschätz­ungstag“verdient.

Nein, wenn es bei dem Blumenstra­uß einmal im Jahr bleibt. Anna Jarvis hat später gegen die Kommerzial­isierung des Muttertage­s gekämpft und sich sogar über seine Einführung geärgert.

Eine nachhaltig­e Wertschätz­ung könnte jedoch in den Familien zum Aushandeln einer gerechten Aufteilung der Familienar­beit mit dem Partner und – altersange­messen natürlich – auch mit den Kindern führen. Schön, dass es immer mehr Väter gibt, die in ihrer Elternzeit entdecken, wie anstrengen­d und wie erfüllend die Familienar­beit sein kann.

Stefan Würfel Psychologi­sche Beratungss­telle der Evangelisc­hen und der Katholisch­en Kirche Tuttlingen

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FOTO: PM Stefan Würfel

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