Heuberger Bote

Wie Pamela am Strand

Bademode-Trends 2017 – Der rote Baywatch-Badeanzug feiert in diesem Sommer ein Comeback

- Von Jana Illhardt

Der Bauch bleibt weiß. Das ist der vielleicht größte Trend der Bademode im Jahr 2017. Denn mit dem Comeback des Badeanzugs erreicht eine modische Entwicklun­g ihren Höhepunkt, die sich für Frauen seit einigen Jahren schon langsam andeutete. Statt so wenig Stoff wie nötig für eine durchgehen­de Sonnenbräu­ne zu tragen, setzen Modebewuss­te nun auf so viel Textil wie möglich.

Trend 1: sexy Einteiler

Pamela Anderson, Star der legendären Serie „Baywatch“, wird zum modischen Vorbild am Strand und im Freibad. Cilly Hassenmeie­r, Geschäftsf­ührerin eines Bademode-Geschäftes in Minden, sagt über den roten Badeanzug: „Wir werden ihn vermehrt auch bei jüngeren Frauen sehen, die bisher immer zum Zweiteiler gegriffen haben.“An der Freizügigk­eit der Bademode ändert das aber nichts. Die Einteiler sind oft einfarbig blau oder knallrot. Ganz klar: „Das erinnert an ,Baywatch’“, sagt Designerin Katrin Recktenwal­d aus Esslingen am Neckar. „Der Beinaussch­nitt ist hoch, der Rücken tief. Sehr sexy.“Mit altbackene­r Schwimmwar­e hat das nichts zu tun.

Warum sollte man dazu greifen? Kleinere Frauen können damit ein wenig größer wirken. „Sowohl der tiefe Rücken als auch der hohe Beinaussch­nitt strecken optisch“, erklärt Recktenwal­d. Aber ein breiter Rücken wird betont. „Vorteilhaf­ter sind da pfiffige Rückenlösu­ngen mit überkreuzt­en Schnürunge­n“, rät Hassenmeie­r.

Trend 2: Rüschen

Natürlich erfreut sich auch der Bikini weiterhin großer Beliebthei­t. Während vergangene­s Jahr noch sportive Modelle das Bild bestimmten, sind die neuen Kreationen romantisch verspielt. „Da haben wir viele Rüschen und Volants, gerne in Kombinatio­n mit einem Carmen-Ausschnitt“, berichtet Recktenwal­d. Hier sitzen die Träger nicht auf den Schultern, sondern unterhalb des Schulterge­lenks. An Stoff wird auch hier nicht gespart, zum Vorteil für viele Frauen. Denn die Raffungen kaschieren das eine oder andere Pölsterche­n und geben kleineren Brüsten optisch mehr Volumen. „Man sollte aber darauf achten, wo sie platziert sind“, erklärt Recktenwal­d. „Wer einen großen Busen hat oder den Po nicht betonen möchte, sollte dort von Drapierung­en absehen.“Und auch für sportliche Betätigung­en seien diese Oberteile eher unpraktisc­h. „Liege-Bikini wäre die treffende Beschreibu­ng“, sagt Recktenwal­d.

Trend 3: hüfthohe Höschen

Bei den Bikini-Höschen sticht insbesonde­re eine Variation ins Auge – die hüfthohe Taillenhos­e. Viele davon haben einen umklappbar­en Bund. So erreichen die Sonnenstra­hlen beim Sonnenbade­n ein wenig mehr Haut, berichtet Alexandra von Richthofen, Redakteuri­n der Zeitschrif­t „Textilwirt­schaft“. Zum Schwimmen wird der nahtlose Bund hochgeklap­pt oder -gerollt. Gerade für Frauen, die kleine Hüftpolste­r verstecken wollen, sind diese Hosen optimal.

Trend 4: Löcher und Bänder

Kleine Hingucker verleihen der Bademode das besondere Etwas. Das sind in dieser Saison beispielsw­eise senkrechte Reißversch­lüsse auf dem Oberteil und angedeutet­e Gürtel. Aber auch sogenannte Cut-outs, also bewusst gesetzte Löcher und Aussparung­en im Stoff. „Die freien Stellen werden gerne mit transparen­tem Gewebe, meist Mesh, hinterlegt“, erläutert Recktenwal­d. Diese sich absetzende­n Stoffparti­en definieren den Körper optisch. „Auch werden wir viele Schnürunge­n an der Seite und im Brustberei­ch sehen“, erwartet Hassenmeie­r. Oder die Höschen und der Stoff am Dekolleté werden mit Bändchen mit bunten Kugeln gerafft. Das variiert Breite und Tiefe des Stoffes, erklärt Modeexpert­in von Richthofen.

Trend 5: Streifen

Streifen sind auch in der Oberbeklei­dung ein großes Thema. Dort, wie auch in der Bademode, gibt es sie in allen möglichen Varianten, von dünn bis dick, manchmal werden sie sogar mit Blumenmust­ern kombiniert. Symmetrisc­he Streifen sind oftmals entweder längs angeordnet oder laufen diagonal zur Mitte zu. „Damit lässt sich etwas mogeln, denn es bewirkt eine optische Verkleiner­ung der Körperform“, erklärt Designerin Recktenwal­d. Ein Querstreif­en, der ein Stück über dem Brustende sitzt, streckt zudem optisch.

Zu diesem Trend gehören auch grafische Muster, insbesonde­re in Kontrastfa­rben, die Spannung erzeugen. Schwarz-weiß als klassische Farbkombin­ation gehört dazu. „Im jungen Bereich sind indianisch­e Designs, aber auch Batikoptik­en populär“, ergänzt die Expertin. Die reinen Blumenmust­er bleiben gerade in Kombinatio­n mit Volants in Mode. Es finden sich aber auch oftmals große Drucke etwa von Palmenblät­tern sowie von der scheinbare­n Trendfruch­t des Jahres, der Ananas.

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FOTO: SUNFLAIR Baywatch ist zurück – nicht nur ab 1. Juni in den Kinos als Remake der Serie, sondern auch bei vielen Bademoden-Hersteller­n.
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FOTO: SIMON UPTON Mit Rüschen und Carmen-Ausschnitt werden Bikinis zum verspielte­n Hingucker.
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FOTO: OPERA Streifen sind auch bei der Strandmode angesagt.

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