Belastende Beweise gegen BVB-Bomber
(dpa) - Gegen den mutmaßlichen BVB-Attentäter sind nach übereinstimmenden Medienberichten belastende Beweise aufgetaucht. Ermittler haben demnach in der Wohnung des 28-Jährigen in Rottenburg am Neckar handschriftliche Notizen sichergestellt. Verfasst seien sie in deutscher und russischer Sprache. Den Berichten zufolge soll es sich um Notizen zur Planung des Sprengstoffanschlags auf den Bus mit der Mannschaft des FußballBundesligisten Borussia Dortmund am 11. April handeln. So gehe es darin unter anderem um den Zünder und die Elektronik zur Fernsteuerung. Auch ein Wort, das sich mit „Gebüsch“oder „Hecke“übersetzen lasse, tauche auf. Nach Informationen der Zeitung „Die Welt“waren die Papiere so gut versteckt, dass sie erst jetzt gefunden wurden.
Bei dem Anschlag waren der Abwehrspieler Marc Bartra und ein Polizist verletzt worden. Der Spanier erlitt einen Bruch der Speiche im rechten Handgelenk.
Die Bundesanwaltschaft, die die Ermittlungen leitet, wollte dazu auf Nachfrage keine Stellung nehmen. Sie hält den am 21. April festgenommenen Sergej W. für dringend verdächtig, aus Habgier drei Sprengsätze an der Route des Busses zum Dortmunder Stadion gezündet zu haben. Sie waren in einer Hecke versteckt. Der Elektrotechniker soll an der Börse auf große Kursverluste der BVBAktie spekuliert haben. Er bestreitet nach früheren Angaben seines Anwalts die Tat.
Bartra war am Mittwoch wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. „Mir geht es viel besser, als ich erwartet habe“, sagte er: „Und ich habe alles vergessen, das ist das Wichtigste.“