De Maizière will EU-Mission an Libyens Südgrenze
(AFP/dpa) - Deutschland und Italien haben die Entsendung einer EU-Mission an die Grenze zwischen Libyen und Niger vorgeschlagen. Zu der Mission sollten alle EULänder einen Beitrag leisten, heißt es in einem gemeinsamen Schreiben von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) und seinem italienischen Kollegen Marco Minniti an die EU-Kommission. Diese bestätigte am Sonntag den Eingang des Briefs.
Niger und Libyen gelten als zwei der wichtigsten Transitländer für Flüchtlinge, die von Afrika aus nach Europa wollen. Ziel sei, „so schnell wie möglich“eine EU-Mission einzurichten, um den Unterstützungsbedarf vor Ort zu ermitteln, schreiben die Minister. Eine solche Mission wäre aber riskant: Libyen wird in weiten Teilen von bewaffneten Milizen kontrolliert.
Alleine am Samstag haben Helfer im Mittelmeer mehr als 480 Menschen gerettet. Wie die italienische Küstenwache am Sonntag mitteilte, wurden sie von eigenen Einsatzkräften, Schiffen der italienischen Marine und einer deutschen Hilfsorganisation sowie einem Frachter am Samstag in vier verschiedenen Einsätzen aus Schlauchbooten aufgenommen. Dabei wurden außerdem sieben Leichen entdeckt. In diesem Jahr wurden bereits mehr als 45 000 Migranten im Mittelmeer gerettet und nach Italien gebracht.