China stößt Projekt „Seidenstraße“an
(dpa) - Mit mehr als 100 Milliarden Euro will Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping seine ehrgeizige Initiative einer „Neuen Seidenstraße“in Schwung bringen. Zum Auftakt des zweitägigen Gipfels in Peking über die Entwicklung neuer Wirtschaftskorridore zwischen Asien, Afrika und Europa zeigten besonders ärmere Staaten Interesse an Infrastrukturprojekten. Das Treffen war überschattet von einem Eklat zwischen Gastgeber China und den EU-Mitgliedern.
Vor Vertretern aus mehr als 100 Ländern, darunter 29 Staats- und Regierungschefs, warb Xi Jinping für sein „Jahrhundertprojekt“. Er stellte 840 Milliarden Yuan, umgerechnet 111 Milliarden Euro, an Kapital in Aussicht. „Wir stehen an einem neuen Anfang“, sagte der Präsident. Unter den Gästen waren die Präsidenten Wladimir Putin aus Russland, Recep Tayyip Erdogan aus der Türkei und Rodrigo Duterte von den Philippinen sowie UN-Generalsekretär António Guterres und die Chefin des Währungsfonds, Christine Lagarde.
Die „Neue Seidenstraße“solle eine „Straße des Wohlstands“werden, sagte Xi Jinping. Er versicherte, China habe nicht die Absicht, „anderen seinen Willen aufzuzwingen“. Doch kam es zum Eklat mit den EU-Staaten, als China deren Anliegen nicht in ein geplantes gemeinsames Papier zum Handelsdialog aufnehmen wollte. Daraufhin lehnten es die EU-Mitglieder geschlossen ab, den Text mitzutragen. „Was mit der gemeinsamen Erklärung wird, das sehen wir morgen“, sagte Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD).