Zwei Reformatoren verändern die Welt
Schauspiel spannt ein dichtes Netz, in dem sich Luther verfängt
(sz) 2017 wird „500 Jahre Reformation“gefeiert: Martin Luther schlug 1517 seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg. Dieter Forte spannt in „Martin Luther & Thomas Münzer oder die Einführung der Buchhaltung“am Mittwoch, 17. Mai, um 20 Uhr im Theater am Ring ein dichtes Netz aus Kirche, Politik und Geld, in dem sich Luther verfängt. Eine Stückeinführung gibt es um 19.30 Uhr im Kleinen Saal.
Im 16. Jahrhundert sind Ämterkauf und Ablasshandel zwei Seiten einer Medaille: Um ersteres bezahlen zu können, wird letzteres angewandt. So macht es auch Albrecht von Brandenburg. Er steht bei den Fuggern in der Kreide, da die Kaufmannsfamilie seine Ernennung zum Erzbischof von Mainz finanziert hat.
Als Albrechts „reisender AblassHändler“kommt der Prediger Johann Tetzel auch in das Gebiet des Kurfürsten Friedrich von Sachsen. Um Einfluss fürchtend, will Friedrich den Sündenerlass gegen Geld ganz verbieten. Friedrichs Geheimsekretär ermutigt daher den Mönch Martin Luther, mit seinen Thesen die Ablass-Praxis öffentlich anzuprangern. Der Aufruhr ist groß. Luther wird als Häretiker beschimpft, von Friedrich aber zur Standhaftigkeit gezwungen. Derweil will Thomas Münzer die Gesellschaft durch Gewalt ändern. Je mehr sich Reformation und Revolution vermengen, desto lauter klingeln die Fugger’schen Kassen.