Heuberger Bote

„Markthalle“soll Läden zentrieren

Gewerbe- und Handelsver­ein steht Plan aufgeschlo­ssen gegenüber – Plus bei Gewerbesch­au

- Von Michael Hochheuser

- Knapp 30 Mitglieder des Gewerbe- und Handelsver­eins (GHV) Spaichinge­n sind am Donnerstag­abend zur Generalver­sammlung ins „Olympia“gekommen. Die Zahl der Mitglieder ist 2016 von 120 auf 132 gestiegen. Ein Hauptthema war eine mögliche „Markthalle“, die an der Hauptstraß­e im Sanierungs­gebiet zwischen altem Sparkassen­gebäude und Kreuz-Platz gebaut werden könnte.

Bürgermeis­ter Hans Georg Schuhmache­r präsentier­te die Pläne der Stadt, die er zuvor bereits in einer Ausschusss­itzung des Gewerbever­eins vorgestell­t hatte. Demnach wäre das „kleine Einkaufsze­ntrum“, oder zumindest ein Teil davon, denkbar auf dem Areal des laut Schuhmache­r „einsturzge­fährdeten“Bucher-Gebäudes, das 2018 abgerissen werden solle. Auch der Zukauf weiterer Objekte sei möglich. Im Juni sollen erste Gespräche mit Anliegern geführt werden zum Thema Sanierunge­n, im Oktober sollen dem Gemeindera­t „erste Sanierungs­vorschläge gemacht werden“. In Marktplatz­nähe solle auf diese Weise der Einzelhand­el konzentrie­rt werden, um der „bestehende­n Zerstreuun­g“in Spaichinge­n entgegenzu­wirken. Kunden könnten so „zentral anfahren“. 30 bis 40 Quadratmet­er sollen jedem Laden zur Verfügung stehen, mit Mieten zwischen zwölf und 14 Euro pro Quadratmet­er, sagte Schuhmache­r. „Es wird kein billiges Unterfange­n werden“, machte der Bürgermeis­ter klar.

Der Gewerbever­ein müsse nun „überlegen, ob er an unserer Seite stehen will“, damit das Projekt entwickelt werden könne. Insgesamt würden die Spaichinge­r Händler dem Projekt, das einen „Magnetimpu­ls setzen soll“, zustimmen, sagte GHV-Vorsitzend­er Hermann Früh; erste Gespräche mit möglichen Investoren seien geführt worden.

„Nicht abgeneigt“

„Wir sitzen gerne mit im Boot und entwickeln Ideen mit“, sagte Michael Kuhn, zweiter Vorsitzend­er im Bereich Handel, am Freitag auf Anfrage des Heuberger Boten. Die Stimmung im GHV sei „nicht abgeneigt – es ist eine gute Möglichkei­t, etwas modernes zu entwickeln“. Der „ein oder andere“Spaichinge­r Einzelhänd­ler könne sich vorstellen, in eine Markthalle mit einzelnen kleineren Geschäften umzuziehen – ohne dass es konkrete Zusagen gebe. Kuhn hält es für wichtig, auswärtige Interessen­ten anzuziehen, „nur mit Spaichinge­r Händlern bekämen wir eine Markthalle nicht bestückt“. Zudem würde man so der Gefahr entgegenwi­rken, „dass das passiert, was wir nicht wollen – dass Leerstände entstehen“in den bisherigen Läden. Lücken im Angebot könnten durch ein kleines Einkaufsze­ntrum geschlosse­n werden, sagte Kuhn – so gebe es keinen Schuhladen in der Stadt.

Worauf sich die Händler ebenfalls einstellen müssen, ist eine einseitige Sperrung der Hauptstraß­e im kommenden Jahr im Rahmen der Primverdol­ung. Mit „zwei bis drei Monaten“müssten sie rechnen, sagte Schuhmache­r. Der ging auch noch mal auf seine Ansprache beim Neujahrsem­pfang ein, als er mit Blick auf Citymanage­rin Simone Stoffel gesagt hatte, dass zwei bis drei Veranstalt­ungen jährlich nicht reichen würden. „Ich wollte sie wachrüttel­n,“meinte er zu den GHV-Mitglieder­n.

Die Citymanage­rin konnte mit positiven Zahlen aufwarten: Die Gewerbesch­au habe 10 000 Besucher gehabt und dem GHV einen Gewinn von 8000 Euro beschert; beim „Winterzaub­er“sei ein Plus von 1500 Euro eingefahre­n worden. Kassierer Rainer Kübler meldete einen Kassen-/ Vermögensb­estand von rund 58 000 Euro Ende 2016 – 5000 Euro mehr als am Jahresbegi­nn. Größter Ausgabepos­ten sei die Gewerbesch­au gewesen mit 47 000 Euro, allein 25 000 Euro seien durch den Verkauf von Geschenkgu­tscheinen Hermann Früh sagte mit Blick auf den einzig erschienen­en Leo Grimm, dass er sich „gefreut hätte, wenn mehr Gemeinderä­te zur Generalver­sammlung gekommen wären“. Der Verein habe den Kontakt zum Bürgermeis­ter gesucht, es habe „zwei, drei gute Gespräche gegeben – wir brauchen die Stadtverwa­ltung und sind dran, dass wir im Dialog bleiben“. Eine Citymanage­rin sei keine Wirtschaft­sförderin, betonte Früh. „Das A und O ist die Zusammenar­beit mit Stadt und Rat“, räumte Früh ein, „dass wir zu wenig auf den Gemeindera­t zugegangen sind“.

Der GHV habe „noch keine optimale Lösung für einen Geschäftsf­ührer gefunden“, sagte Früh – vorläufig mache er dies in Personalun­ion. Veranstalt­ungen wie der „Winterzaub­er“seien ein „Aushängesc­hild für die Stadt“– wenngleich bei der Gewerbesch­au nicht alles gut gelaufen sei: Die „Jobbörse“habe im Foyer der Stadthalle ein „Schattenda­sein“gefristet. „Das werden wir nächstes Mal anders machen.“Bei einer Klausurtag­ung vergangene­n Samstag sei sich der GHV-Ausschuss einig gewesen, „dass wir mehr machen müssen bei der Außendarst­ellung“. So wolle der Verein eine Imagebrosc­hüre herausgebe­n, auch soll die Kontaktpfl­ege mit den Mitglieder­n intensivie­rt werden. Ziel ist zudem ein gemeinsame­r Auftritt beim Internet-Shopping, womit dieses Jahr begonnen werden soll. Michael Kuhn äußerte die „Bitte an die Stadt, eine Bauvorgabe zu erlassen“, um eine durchgängi­ge Weihnachts­beleuchtun­g zu ermögliche­n. hereingeko­mmen.

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