Digitalisierung fängt im Kleinen an
Fridinger Unternehmen sind offen für den digitalen Wandel
- Autonomes Fahren, vernetzte Geschirrspüler und Roboter, die problemlos Regale einräumen: „Diese Welt ist keine Zukunftsmusik, sondern schon lange da“, sagt Robert Szilinski. Bei den zweiten Fridinger Wirtschaftsgesprächen gab er Unternehmern Impulse für den digitalen Wandel. Dabei müsse man groß denken, aber im Kleinen handeln. Und einzelne Unternehmer hatten im Anschluss tatsächlich vor, konkret etwas zu ändern.
„Mitarbeiter müssen die Zeit haben, sich auf ihre Kernaufgaben zu konzentrieren“, sagt Szilinksi den rund 30 Unternehmern in der Fridinger Gemeinschaftsschule Obere Donau. In seinem Vortrag mahnt er, sich auf Kunden und Mitarbeiter zu fokussieren. Der amerikanische Versandhändler Amazon sei so erfolgreich, weil er sich um die Bedürfnisse der Kunden kümmere. Kunden wollen einfach und schnell ihre Leistung, „wenn etwas so kompliziert ist, dass man es nicht ohne Weiteres versteht, dann wird es durch einfache Dinge ersetzt“, sagt Szilinksi.
Gleich verhalte es sich mit den Mitarbeitern. Sie brauchen laut Referenten Freiheit, um eigene Ideen einzubringen und die Firma weiterzuentwickeln. Für ihn gibt es zwei entscheidende Fragen: „Ist es ein Vergnügen, bei Ihnen zu arbeiten? Und, machen Sie Ihren Kunden eine Freude?“
Ingeborg Maier betreibt mit ihrem Mann Harald eine Ergotherapie-Praxis. Ihr hat der Vortrag ein wenig die Angst vor dem Thema Digitalisierung genommen, denn bis jetzt läuft in ihrem Betrieb nur wenig digital. Jetzt denkt Maier darüber nach, ob sie die Termine ihrer Praxis in Zukunft auch online anbietet: „Das ist bestimmt einfacher für unsere Kunden.“
Szilinski hat für sich und seine Mitarbeiter das Büro digitalisiert. So lässt sich zum Beispiel die Heizung aus der Ferne steuern und ist mit dem Kalender verknüpft. „Meine Mitarbeiter haben morgens gefroren. Wenn jetzt morgens eine Konferenz im Kalender steht, stellt sich die Heizung automatisch eine Stunde vorher an“, sagt Szilinski.
IT sei dann gut, wenn sie nicht zu sehen sei und dennoch die Abläufe vereinfache. Doch viele Unternehmen entwickeln bald eine Betriebsblindheit.
Der Betrieb Rudolf Medical hat gleich sechs Mitarbeiter zu den Wirtschaftsgesprächen geschickt. Am Dienstag startet dort ein junges zwölfköpfiges Team, das genau diese Betriebsblindheit überwinden soll. „Sie haben unterschiedliche Ausbildungen und Charaktere. Ich glaube, sie können von außen auf das Unternehmen schauen und Impulse geben", sagt Uwe Ballester, kaufmännischer Leiter von Rudolf Medical. Einige der Fridinger Unternehmer sehen sich in Sachen Digitalisierung vorne mit dabei. Andere sind zunächst vorsichtig. Thomas Schulz von der Volksbank DonauHeuberg geht nicht mit jedem Trend mit. „Bei uns wird das bundesweit gesteuert, aber wir schauen uns die Dinge erst an und gehen mit dem mit, was funktioniert", sagt der Vertriebsleiter.
Letztlich geht es auch für Szilinski darum, kleine Impulse zu geben. „Egal ob privat oder geschäftlich. Die Leute müssen sich damit beschäftigen und die Veränderung mitgestalten“, wünscht sich der Refe-