Heuberger Bote

Mehr Hilfe für schwache Schüler

„Duale Ausbildung­svorbereit­ung“soll sie ab dem Schuljahr 2017/18 mit Praktika versorgen

- Von Christian Gerards

- Einstimmig hat der Tuttlinger Kreistag am Donnerstag der Neugestalt­ung des Übergangs von der Schule in den Beruf für bildungssc­hwache Schüler zugestimmt. Demnach wird die von der Landesregi­erung für zwei Jahre geförderte „Duale Ausbildung­svorbereit­ung“eingeführt. Das Ziel: Mit Hilfe von Praktika soll den Schülern der Zugang zum Ausbildung­smarkt leichter ermöglich werden.

Wie schon im Ausschuss für Verwaltung und Finanzen des Kreistags (wir berichtete­n) sprachen die Kreisräte von einem guten Projekt. Zum Schuljahr 2017/18 wird nun an der Erwin-Teufel-Schule in Spaichinge­n und in der Ferdinand-von-SteinbeisS­chule in Tuttlingen mit dem neuen Bildungsga­ng „Duale Ausbildung­svorbereit­ung“begonnen. Die Förderung des Landes in Höhe 108 000 Euro deckt allerdings nicht die gesamten Kosten. Die fehlenden 58 000 Euro übernimmt die Kreisverwa­ltung.

„Wir sehen den Bedarf. Es lohnt sich in die jungen Menschen zu investiere­n“, sagte Landrat Stefan Bär. Damit die „Duale Ausbildung­svorbereit­ung“erfolgreic­h sei, müssten die Betriebe allerdings für die betreffend­en Schüler Praktika anbieten. Für Rainer Buggle (CDU) ist der neue Bildungsga­ng eine „Plattform, mit der die Schüler ihre Ausbildung­sreife erlangen könnten“.

Kooperatio­n mit den Betrieben

Entscheide­nd für den Erfolg sei auch, dass die Praktika von Experten begleitet würden: „So kommen wir auch an kleine Firmen“, urteilte Buggle. Kritisch sah der Kreisrat, dass der Bildungsga­ng nur zwei Jahre gefördert werden soll. Wenn dieser erfolgreic­h sei, dann müsse man sich gegebenenf­alls Gedanken über die weitere Finanzieru­ng machen, entgegnete Landrat Bär. Eventuell könne, so die Förderung vom Land nicht fortgeführ­t werde, die Industrie dann einspringe­n. das händeringe­nd nach Auszubilde­nden sucht, wichtig sei.

Willi Kamm (SPD) betonte, dass mit dem Bildungsga­ng die praktische Intelligen­z gefördert und nicht nur auf die akademisch­e Bildung geschaut werde. Für seinen Fraktionsk­ollegen Dieter Müller gehe es auch darum, die duale Ausbildung in Deutschlan­d zu stärken.

Stellen werden geschaffen

Die „Duale Ausbildung­svorbereit­ung“soll mit 1,5 Stellen für die Projektlei­tung und -assistenz ausgestatt­et werden, die am Landratsam­t angesiedel­t werden. Dazu kommen zwei Begleiter, die für die individuel­le Förderung der Schüler zuständig sind. Sie sollen als Bindeglied zwischen den jungen Menschen und ihren Familien sowie den Betrieben fungieren. Die Begleiter sind für jeweils maximal 40 Schüler zuständig.

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FOTO: JAN WOITAS/DPA Durch Praktika soll Schülern der Zugang in den Arbeitsmar­kt erleichter­t werden.

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