Wunderbare Harmonie
Hochschulorchester hat neue Fans in Shanghai - Guido Wolf baut Kontakte aus
- Das Orchester der Musikhochschule Trossingen hat am Wochenende in Shanghai mit einem herausragenden Konzert in ihrer dortigen Partner-Hochschule, der Tongji-Universität, für Aufsehen gesorgt. Der baden-württembergische Justizminister Guido Wolf (CDU) nahm an der 110-Jahr-Feier der chinesischen Universität teil und sieht in einer Intensivierung der Partnerschaft Chancen für beide Seiten.
Die Dimensionen in der 24-Millionen-Einwohner-Metropole sind anders als im Ländle: Der Konzertsaal der Tongji-Universität in Shanghai fasst rund 3000 Besucher. Beim Konzert des Trossinger Hochschulorchesters am Wochenende war dann auch tatsächlich kein Platz mehr frei. Kein Wunder, war dem Trossinger Philharmonic Orchestra Baden-Württemberg - unter diesem Titel trat das Trossinger Hochschulorchester auf - sein Ruf voraus geeilt. Der Run auf die Karten sei enorm gewesen, so ein Sprecher der TongjiUniversität.
Mit der Pianistin Jieni Wan, dem Violoncellist Francis Gouton und dem Violinist Winfried Rademacher hatte das Orchester wahre Könner ihres Faches als Solisten gewinnen können. Dafür, dass Solisten und Orchester in einer wunderbaren Harmonie miteinander Ludwig van Beethovens Tripelkonzert für Klavier, Violoncello und Orchester in CDur auf der Bühne präsentierten, zeichnete Dirigent Helmuth Reichel Silva verantwortlich. Der junge Chilene gilt, so die Einschätzung der Trossinger Musikhochschule, als „einer der talentiertesten und interessantesten Dirigenten Südamerikas“. Der kluge musikalische Dialog der Kammermusikformation verband sich perfekt mit dem Klang des großen Orchesters.
Im zweiten Teil des Abends boten die jungen Musiker - dieses mal ohne Solisten - „Scheherazade“von Nikolai Rimski-Korsakow und zeigten einmal mehr, ihr überragendes Können: Das Publikum fühlte sich in Geschichten von 1001 Nacht versetzt und die gedankliche Verbindung zur Seidenstraße war nicht zufällig.
Weil die Tongji-Universität mit ihren 110 Jahren quasi einen runden Geburtstag feierte, gratulierte Dirigent Helmuth Reichel Silva mit seinem Orchester am Ende mit einem überraschenden „Happy Birthday“Ständchen.
„Bewährter Partner“
Prof. Elisabeth Gutjahr, die sich seit einigen Jahren um die Beziehungen zur Tongji-Universität bemüht, sieht in der Partnerschaft einen „weltweit sichtbaren Stützpunkt für die Begegnung in Wissenschaft und Kunst“. Das Konzert sei ein „musikalisches Feuerwerk“und es sei eine Ehre für das Young Philharmonic Orchestra BadenWürttemberg, „der Tongji-Universität mit diesem Konzert ein Jubiläumsgeschenk darbringen zu können“.
Justizminister Guido Wolf nutzte das Festwochenende, um die Kontakte zwischen der chinesischen Hochschule und dem Land Baden-Württemberg auszubauen. „Die TongjiUniversität ist ein bewährter Partner. Studierende können so nicht nur andere Ländern kennen lernen, sondern auch Studenten aus anderen Teilen der Welt treffen. Auch das ist ein Teil der guten Hochschulausbildung.“Neben dem musikalischen Kontakt, den Prof. Elisabeth Gutjahr mit viel Energie vorantreibt, sei Baden-Württemberg auch in den technischen Fachbereichen an einem engen Kontakt interessiert, so Wolf.