Veilchen sind vielfältig verwendbar
Serie „Heilsame Natur“: Heilpraktiker Helmut Gruner stellt Anwendungen und Rezepte vor
- Heilpraktiker Helmut Gruner hat in seinem jüngsten Artikel den Frühlingsboten Veilchen vorgestellt. In der Fortsetzung des Artikels stellt er einige medizinische Anwendungen und entsprechende Rezepte vor.
Veilchen reinigen innerlich und sind deshalb gut für den ungehinderten Fluss des Blutes. Die verschiedenen Anwendungen, ob als Tee, Speise oder Getränk, werden als Hausmittel bei Krampfadern und verstopften Venen gesehen. Der Tee hilft bei Husten, Asthma, Lungenleiden, Erregungszuständen und Hautkrankheiten.
Der Tee ist ein wunderbares Kindermittel. Tee aus den frischen Veilchen ist eine Alternative bei Frühjahrserkältungen, wenn das Kind verschleimt klingt.
Rezepte:
Tee: 2 Teelöffel Blüten mit Blättern werden mit ein Viertel Liter Wasser kalt zugesetzt, erhitzt, fünf Minuten stehen gelassen und abgeseiht. Man trinkt drei mal täglich eine Tasse.
Aus frischen Blüten kann ein Sirup hergestellt werden, der bei Bronchialleiden und Keuchhusten seine Verwendung findet. Dass früher bei Festen oft Veilchensträuße ans Revers oder an den Kragen gestellt wurden, hat einen Sinn. Der Duft vertreibt Kopfschmerzen, die sich bei Lärm und reichlich Getränken manchmal einstellen. Eine Abkochung aus der Wurzel ergibt ein sicheres Brechmittel.
Veilchenessig: Man gibt so viele Veilchenblüten in eine Flasche, dass der Boden gut bedeckt ist, gießt Weinessig darüber und lässt das Ganze einige Zeit an einem warmen, schattigen Ort stehen.
Veilchensirup: Eine Tasse frische Veilchenblüten werden mit heißem Wasser übergossen und einen Tag stehen gelassen. Man seiht diese Mischung ab, erhitzt sie und gießt sie über eine weitere Tasse frischer Veilchenblüten. Wiederum 24 Stunden stehen lassen und anschließend abgießen. Dann mit so viel Honig vermischen, dass ein dicker Sirup entsteht - das probate Mittel bei Husten.
Veilchenwasser für eine Gesichtslotion: 125 gr. Veilchenblüten werden mit einem halben Liter lauwarmem Wasser übergossen, fest zugedeckt und zwei Tage stehen gelassen. Dann durch ein feines Baumwolltuch pressen und täglich mehrmals verwenden ergibt zarte, frische Haut.
Haarpackung: 1 Teelöffel Veilchenwurzel mit 3 Esslöffel gehackter Petersilie und 3 Esslöffeln Lavendelblüten mit etwas Wasser zu einem Brei mixen. So viel Wasser zufügen, dass es für eine Haarpackung reicht. Auf Haare und Kopfhaut massieren, eine halbe Stunde einwirken lassen und dann ausspülen.
Veilchen sind äußerlich als Breiumschlag (aus den frischen zerquetschten Pflanzen), als Teekompresse oder Badezusatz bei Verletzungen, unreiner Haut, Akne oder Verbrennungen wirksam. Der Breiumschlag kann bei geschwollenen Lymphknoten und geschwollenen Mandeln, bei Stirnhöhlenentzündung, Neuralgien, Kopfschmerzen, zur Behandlung von Operationsnarben und bei Bindegewebsknoten eingesetzt werden. Besonders hilfreich sind Teeumschläge bei Kindern, die an Masern, Scharlach oder Röteln erkrankt sind, außerdem bei Milchschorf der Säuglinge.
Veilchen ergeben eine entspannende Gesichtsmaske: eine Handvoll Blüten und Blätter werden zerquetscht und mit wenig frischer Sahne vermischt. Dazu gibt man für fettige Haut ein geschlagenes Eiweiß, für trockene Haut ein Eigelb, rührt alles kräftig durch und lässt die Packung etwa eine halbe Stunde auf dem Gesicht einwirken.
Veilchenblüten sind eine wohlschmeckende Zutat im Frühlingssalat oder in Suppen. Außerdem sieht es hübsch aus, mit den Veilchen verschiedene Gerichte zu garnieren. Kandierte Veilchen werden zu Süßspeisen gereicht: 30 frische Blüten werden gewaschen, abgetropft und mit etwas schaumigem Eischnee von 2 Eiweiß getaucht. Die Veilchen werden sodann auf ein mit Zucker bestreutes Pergamentpapier gelegt, rundum mit feinem Zucker bestreut und im lauwarmen Ofen getrocknet. Danach lagenweise auf Seidenpapier schichten.