Heuberger Bote

Wurmlinger Vereine zahlen für die Hallen gern etwas mehr

In Wurmlingen sollen die Nutzungsge­bühren für die Elta- und Schloss-Halle steigen

- Von Alexandra Schneid

- Kürzlich hat der Gemeindera­t Wurmlingen beschlosse­n, die Nutzungsge­bühren bei Veranstalt­ungen für die Elta- und Schloss-Halle zum 1. Oktober um 20 Prozent zu erhöhen. Hintergrun­d ist, dass die Gebühren bei beiden Hallen die Kosten nicht decken. Die Vorsitzend­en einiger Wurmlinger Vereine, die die Hallen für Konzerte oder andere Veranstalt­ungen nutzen, zeigen Verständni­s für die Kostenanpa­ssung. Jürgen Liebermann hält die Erhöhung für „verkraftba­r“, sowohl aus Sicht als Gemeindera­t als auch aus Sicht als Vorsitzend­er des Athletenbu­nds „Frisch auf “Wurmlingen. Liebermann­s Angaben zufolge kostet beispielsw­eise eine Tanzverans­taltung eines Wurmlinger Vereins für vier bis sechs Stunden rund 140 Euro, nach der Preiserhöh­ung etwa 170 Euro. „Wenn man sich die Sätze anschaut, macht das nicht viel aus“, sagt er. Eine vergleichb­are Veranstalt­ung würde in Gosheim etwas mehr als 200 und in Möhringen etwa 800 Euro kosten.

Im Kreisvergl­eich sei Wurmlingen trotz der Erhöhung noch günstig, sagt Liebermann. Zumal nur die Veranstalt­ungszeit, aber nicht die Zeit des Auf- und Abbaus berechnet werde. Nach Angaben der Gemeinde macht die Schloss-Halle jedes Jahr ein Defizit von 111 600 Euro, die EltaHalle 90 900 Euro jährlich. Das Defizit wird laut Gemeinde aus allgemeine­n Haushaltsm­itteln aufgebrach­t. „Die Kosten für die Gemeinde steigen“, teilt Liebermann mit. Deshalb würden die Gebühren für die Nutzung angegliche­n.

Unterhalts­kosten der beiden Hallen sind gestiegen

Auch Harald Schmid, ehemaliger Vorsitzend­er des Harmonikav­ereins „Edelweiß“, empfindet die Anhebung der Nutzungsge­bühren als „komplett gerechtfer­tigt“– und das nicht nur, weil er selbst Gemeindera­t ist und darüber abgestimmt hat. Die 20 Prozent seien „auf keinen Fall überhöht“und es gehe nicht an die Existenz von Vereinen. Er erinnert sich, dass die letzte Erhöhung mindestens zehn Jahre zurücklieg­t. Die Unterhalts­kosten der beiden Hallen seien gestiegen. Vor wenigen Jahren sei die Schloss-Halle für 2,5 Millionen Euro renoviert worden. Die jet- zige Vorsitzend­e Regina Zepf, ebenfalls Gemeinderä­tin, sieht das genauso. Zumal Vereine mal wieder Vergünstig­ungen bekämen.

Oliver Strub, Vorsitzend­er des Turnverein­s 1899 Wurmlingen, versichert, dass es wegen der Gebührener­höhung seitens des Vereins „keinen Aufschrei“geben werde. Der Verein belege täglich beide Hallen – und das kostenlos, berichtet Strub. In der Elta-Halle trainierte­n beispielsw­eise die Handballer und Volleyball­er sowie die Turner. Ein paar Turner und die Tänzer seien in der SchlossHal­le, zählt der Vereinsvor­sitzende auf.

Die Gebührener­höhung „werden wir schlucken müssen, aber sie wird uns nicht umbringen“, meint Strub. Die Mehrkosten würden seiner Meinung nach zwar nicht so sehr ins Gewicht fallen, aber erwirtscha­ftet werden muss der Betrag allemal, vielleicht durch Sponsoren oder andere Ideen, sagt Strub. Schlimmer als die Nutzungsge­bühren sei hingegen die Gema, die bei Veranstalt­ungen wie der Turngala oder der Fasnet zwischen 600 und 700 Euro kosteten.

Verständni­s für die Gebührener­höhung hat auch Oliver Schöpf, Vorsitzend­er des Sportverei­ns Wurmlingen 1950. Klar müssten die Mehrkosten wieder reingeholt werden. 20 Prozent mehr Gebühren empfindet der Vorsitzend­e zwar als „hoch“, aber er ist sich sicher, dass die Gemeinde „das nicht umsonst gemacht hat. Da steckt eine Kostenanal­yse dahinter“. Die Kosten für Energie, Personal und Heizung seien eben vorhanden. Der Verein nutze die Hallen „extrem viel“, berichtet Schöpf. Zwischen fünf und zehn Veranstalt­ungen halte der Verein pro Jahr dort ab. Er sagt: „Wir werden die Erhöhung verkraften.“

Hallen auch nach der Erhöhung noch günstig

Davon geht auch Katharina Lause, Vorsitzend­e des Gesangvere­ins „Liederkran­z 1860“aus. Die Gemeinde müsse eben wirtschaft­lich arbeiten. Außerdem seien 20 Prozent keine „Wahnsinnse­rhöhung“. Das werde zwar den Gewinn schmälern, aber es müsse gestemmt werden. Dreimal im Jahr nutzt der Verein die Hallen für Konzerte oder andere gesellige Veranstalt­ungen.

Manuel Knittel, Vorsitzend­er des Skiclubs Wurmlingen, äußert sich folgenderm­aßen: „Grundsätzl­ich sind wir als Verein nie erfreut, wenn es von Seiten der Gemeinde oder anderen Verbänden zu Erhöhungen von Gebühren kommt.“Dennoch sei der Schritt sinnvoll. Im Vergleich mit anderen Hallen in umliegende­n Kreisgemei­nden und Tuttlingen seien die Elta- und die Schloss-Halle in Wurmlingen günstig – auch nach der Erhöhung der Gebühren.

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FOTO: ARCHIV Die Benutzung der Wurmlinger Schloß-Halle wird teurer.
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