Windräder werden auf den Weg gebracht
Auf dem Amtenhauser Berg oberhalb Ippingens haben Vorbereitungen zum Bau begonnen
Auf dem Amtenhauser Berg oberhalb von Ippingen laufen die Vorbereitungen für den Bau der fünf Windräder, die sich dort ab Herbst drehen sollen. Aktuell werden in erster Linie die Wege gebaut oder ausgebaut, auf denen in wenigen Wochen Beton, Stahlteile, die Einzelteile eines Riesenkrans und zuletzt die Bauteile für die Windräder in den Wald transportiert werden sollen.
Die ersten Spuren der Arbeiten für die künftigen Windräder sind schon vor Ippingen zu sehen. Von der Verbindungsstraße nach Immendingen, der Kreisstraße 5921, wird der so genannte Bypass gebaut, über den die schweren Lastwagen über eine Wiese zum Ende der Kohlbergstraße und von dort bergauf auf den Amtenhauser Berg geführt werden. Zum einen sollen so die Ippinger von dem Schwerlastverkehr verschont werden, zum anderen sind die Lkw bis zu 70 Meter lang und können unmöglich durch den Ort geführt werden.
Kleine Leitplanken-Panne
Die Leitplanke an der Kreisstraße, die heute die Verkehrsteilnehmer vor dem ziemlich steilen Abhang dort schützt, wurde schon verkürzt, um eine Einmündung in die Kreisstraße möglich zu machen – allerdings am falschen Ende, wie Julia Wolf, Projektleiterin vom Investor Juwi schmunzelnd erzählt. Kein Drama, die Leitplanke wurde in den nächsten Tagen wieder in Richtung Ippingen verlängert, in Richtung Immendingen wurde das störende Stück entfernt. „Wenn wir mit dem Bau des Bypasses schon weiter gewesen wären, wäre das echt ärgerlich gewesen und hätte uns aufgehalten. So ist es nur eine nette Geschichte am Rande.“
Während an dem Weg gearbeitet wird, wird der kostbare Mutterboden nebenan gelagert, er wird später entlang des Weges wieder ausgebracht. „Das ist schützenswerter Torfboden“, sagt Bauprojektmanager Christian Hartisch. Die Auflagen in der Baugenehmigung seien extrem streng.
Auf dem Berg sind mittlerweile alle fünf Windradstandorte so weit wie nötig gerodet. So weit wie nötig heißt, es wurde so viel Platz geschaffen, dass auch Platz zur Lagerung von Materialien, zur Montage und zum Aufstellen – und bei Bedarf auch zum Ablegen – des riesigen Krans vorhanden ist. Mit dessen Hilfe werden die Windräder mit einer Nabenhöhe von 200 Metern zusammengesetzt – entsprechend hoch muss auch der Kran sein.
Nachdem Haselmaus und Ameisen dank des wärmeren Wetters nicht mehr im Boden verharren, konnten die Wurzelstöcke im Boden ebenfalls entfernt beziehungsweise vor Ort zerschreddert werden. Drei von fünf Fundamentlöcher wurden ausgehoben. Mit einer Tiefe von maximal drei Metern und einem Durchmesser von knapp 30 Metern sehen sie eher bescheiden aus, wenn man bedenkt, dass sie später ein 200-Meter-Windrad halten sollen.
„Wir arbeiten uns von hinten nach vorne vor“, erklärt Hartisch. Während an den vorderen beiden Standorten noch das Loch gegraben werde, könnten die hinteren Gruben schon ihren Schotter- und darauf ihre Betonuntergrund bekommen. Beides soll gewährleisten, dass später das Windrad 100-prozentig gerade steht. Schon wenige Zentimeter am Boden würden in der Höhe für eine mächtige Schieflage sorgen. Auch deshalb wird der Gutachter, der den Untergrund schon vor dem Ausheben analysiert hat, noch einmal alles genau untersuchen, bevor das Fundament gebaut wird.
Beton-Pumpe kreist um Baugrube
„Pro Fundament brauchen wir 100 Lastwagen voller Beton und das an einem Tag“, sagt Hartisch. Der Beton, der später von 80 Tonnen Stahl gehalten wird, wird mit einer Pumpe, die um die Grube kreist, eingefüllt. „Damit werden Luftblasen verhindert“, erklärt der Bauprojektmanager.
Die Arbeiten auf dem Amtenhauser Berg laufen planmäßig. Wann genau die großen Transporte mit den Teilen für die Windräder kommen, wollen Hartisch und Wolf aber nicht vorhersagen. Die Erfahrung zeige, dass die Zeitpläne, die es durchaus schon gebe, noch diverse Male umgeworfen würden, bevor die Schwertransporte sich wirklich auf den Weg machen.