„Klangschalenterror“in Wittenberg
Pfarrer Matthias Kohler berichtet vom Kirchentag – Um 4.30 Uhr wird Tuttlinger Gruppe aus dem Schlaf gerissen
- Pfarrer Matthias Kohler von der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde Tuttlingen berichtet in einem Tagebuch vom Deutschen Evangelischen Kirchentag in Berlin. Hier ist der Abschlussbericht:
Nachmittags machen wir uns auf den Weg nach Wittenberg. Über Schleichwege kommen wir in Pratau auf den Elbwiesen vor Wittenberg an. Ein riesiges Festivalgelände erstreckt sich vor uns. Sicherheitskräfte filzen das Gepäck und unterziehen uns einer Leibesvisitation.
Taizé-Gesänge begrüßen uns und vermischen sich mit dem Surren der Stromaggregate. Ein Lichtermeer breitet sich aus. Gebete steigen in den Himmel. Gegen Mitternacht sinken wir in die Schlafsäcke und können überraschend gut schlafen, weil es auf dem gesamten Gelände still ist.
Sphärische Musik erklingt um 4.30 Uhr, manche reden von „Klangschalenterror“. Im Osten geht die Sonne auf; es ist ein strahlend schöner Tag.
Lätschige und mit Butter gespritzte Brezeln gibt es zum Frühstück. Die Kaffeeschlange ist gefühlt einen Kilometer lang. Wir teilen, was wir haben: Zahnbürste, Sonnencreme, Kaffee, Brezeln, Wasser, die Kirchentags-Bildzeitung und das Gefühl, bei einer sehr besonderen Veranstaltung zu sein.
Bühne gleicht einem Tempel
Die Bühne gleicht einem fantastischen Tempel. Tausende von Bläsern machen den „Posaunen von Jericho“Konkurrenz.
Uns erwartet der Abschlussgottesdienst mit viel Musik von Gospel bis Blech, mit Gästen aus der Ökumene und einem Himmel, der blauer nicht sein könnte.
Ja, und dann liegt noch die Heimreise vor uns: 700 Kilometer durch die brütende Hitze. Kirchentag muss man einfach mögen.