Heuberger Bote

Rat diskutiert über Verkehr in „Gölten“

Bebauungsp­lan soll für Wohnbau-Projekt an „Am Stadtgrabe­n“geändert werden

- Von Larissa Schütz

- Neun Häuser mit je acht Wohneinhei­ten will die Wohnbau Trossingen im Wohngebiet „Gölten“errichten. Dafür muss der bestehende Bebauungsp­lan geändert werden. Im Gemeindera­t entzündete sich dabei eine Debatte an der Verkehrsun­d Parksituat­ion - bis zum dem Punkt, an dem Jürgen Vosseler (CDU) verkündete, jeder, der „das Gemeinwohl im Sinn“habe, könne dem Vorhaben nicht zustimmen.

Dabei stieß das Bauvorhabe­n an sich bei den Räten auf viel positive Resonanz. In neun Gebäuden soll auf dem 8200 Quadratmet­er großen Grundstück zwischen der Straße „Am Stadtgarte­n“und dem „Ginsterweg“günstiger, für Familien erschwingl­icher Wohnraum entstehen, wie Matthias Sacher, Geschäftsf­ührer der Wohnbau, erläuterte. „Wichtig war uns, dass sich das Konzept in die Umgebung einfügt.“32 der insgesamt 72 Wohneinhei­ten sollen zum Verkauf angeboten werden, 40 zur Miete. „Im Herbst wollen wir mit dem Bau der ersten Häuser beginnen“, informiert­e Sacher. Dazu muss der Bebauungsp­lan „Gölten II“geändert werden - nach Vorschlag der Stadtverwa­ltung im beschleuni­gten Verfahren.

Fleischer kritisiert Parksituat­ion

„Es ist gut, dass aus der Wohnbau nicht die Industrieb­au wurde, denn wir brauchen neuen Wohnraum“, stellte Stadtrat Willy Walter (FDP) fest, gab aber zu bedenken, dass das dicht besiedelte Gebiet lediglich eine Zufahrt hätte. Zwar versichert­e Bürgermeis­ter Clemens Maier, dass dies „zulässig und möglich“sei und keinen Verkehrsin­farkt verursache­n würde: „Eventuell müssen die Autos mal fünf Minuten warten, aber der Verkehr wird fließen“, sagte er.

Überzeugen konnte das nicht alle: Hans Trümper (CDU), der betonte, ihm gefalle das Projekt an sich gut, gab Walter Recht. „Wir sollten überlegen, ob es die Möglichkei­t einer zweiten Zufahrt gibt“, sagte er. Fraktionsk­ollege Vosseler monierte: „Bei ungeklärte­r Verkehrsla­ge noch mehr Wohnungen in ein so dicht besiedelte­s Gebiet zu bauen, sprengt das Gemeinwese­n.“Bürgermeis­ter Maiers Feststellu­ng, dass ein kurzer Stau nicht schlimm sei, quittierte Vosseler mit einem kurzen „Bis zum ersten Brand.“Der Kreisbrand­meister werde im Rahmen des Änderungsv­erfahrens dazu Stellung nehmen, erwiderte Maier. Außerdem sei ein Feldweg zusätzlich als Feuerwehrz­ufahrt nutzbar, sagte er, woraufhin der Vorschlag folgte, zu prüfen, ob dieser zur zweiten Zufahrt ausgebaut werden könne.

Hilmar Fleischer (FDP) bezeichnet­e das geplante Mehr an Wohnungen als „erträglich, da ursprüngli­ch noch mehr angedacht waren“. Nicht erträglich hingegen fand er die Parksituat­ion auf Gölten, die ausufere. Der Rat solle über ein Halteverbo­t im Zufahrtsbe­reich nachdenken. Sacher und Architekt Bernd Behnisch erklärten, dass sie in dem Gebiet durchaus noch mehr Parkplätze als die bisher knapp 90 geplanten unterbring­en könnten - allerdings würden diese zulasten des angedachte­n Spielplatz­es gehen. Weitere Parkmöglic­hkeiten entlang „Im Stadtgarte­n“, vermutet Sacher, würden für viel ruhenden Verkehr sorgen. Die Option einer Tiefgarage hätte zusätzlich 1,2 Millionen Euro gekostet, so der Wohnbau-Geschäftsf­ührer.

Letztlich winkte der Gemeindera­t die Änderung des Bebauungsp­lans mit einer Gegenstimm­e durch. Maier versichert­e auf Walters erneuten Hinweis, dass es sich lohne, nochmals die Zufahrtsmö­glichkeite­n zu überprüfen, dass dies geschehen werde.

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FOTO: LARISSA SCHÜTZ Im Gebiet „Gölten“soll in Form von neun Häusern neuer Wohnraum entstehen.

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