Kunstherz sorgt für mehr Lebensqualität
Herzschwäche ist häufigster Grund für Klinikaufenthalt
(sz) - Die Herzschwäche ist mit über 444 000 stationären Aufnahmen pro Jahr der häufigste Grund für eine Klinikeinweisung in Deutschland. Ist bei schwerer Herzschwäche der Herzmuskel etwa nach einem Herzinfarkt zu sehr überlastet, um genügend Blut in den Körperkreislauf zu pumpen und die Organe mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen, ist eine Herzverpflanzung oftmals die beste Therapie, um den Patienten für ein symptomfreies Leben zu stabilisieren. Jährlich werden 1000 Herzunterstützungssysteme (Kunstherzen) als Alternative für ein Spenderherz verpflanzt, weil nur rund 280 Spenderherzen zur Verfügung stehen.
„Die Situation bei den Herztransplantationen ist derart dramatisch, dass die Kunstherztherapie für Patienten mit schwerer Herzmuskelschwäche oftmals die einzige Option geworden ist. Ein Kunstherz bringt für die Betroffenen und ihre Angehörigen viele Veränderungen für den Alltag mit, auf die man sich allerdings sehr gut vorbereiten kann“, betont Herzchirurg Jan Gummert vom Vorstand der Deutschen Herzstiftung. „Vielen Betroffenen ist nicht bewusst, dass ein Kunstherz ihre Lebensqualität erheblich verbessern kann, dass sie mit der Herzunterstützungspumpe mit ihrer Familie Fahrrad fahren, einen Beruf ausüben oder verreisen können. Hier spielt die Zusammenarbeit des Patienten mit dem Team des behandelnden Arztes eine besonders wichtige Rolle, wobei der Kunstherz-Ratgeber der Herzstiftung eine hilfreiche Stütze sein kann“, erläutert Gummert.