Die Ulmer machen sich ganz lang
Mit dem 74:61 in Oldenburg erzwingen die Basketballer das fünfte Spiel im Halbfinale
(pim/sz) - Ratiopharm Ulm hat sich mit einem 74:61 (20:9, 22:22, 13:16, 19:14)-Sieg in Oldenburg in die Halbfinalserie um die Deutsche Basketball-Meisterschaft zurückgekämpft und das drohende Saisonende verhindert. In einem fünften Duell zwischen beiden Mannschaften fällt nun am Donnerstag ab 19 Uhr in NeuUlm die Entscheidung darüber, wer der Bamberger Gegner in den Finalspielen ist.
Von Ulmer Seite waren vorab mögliche Comebacks der lange verletzten Da’Sean Butler und Tim Ohlbrecht angedeutet worden – ziemlich ungewöhnlich für einen Verein, der normalerweise ein Geheimnis um den Gesundheitszustand seiner Spieler macht, und letztlich wohl eher der Versuch, den Gegner zu verunsichern. Butler und Ohlbrecht gehörten jedenfalls schließlich nicht zum Kader.
Verunsichert wirkten die Oldenburger vor allem zu Beginn durchaus. Ulm ließ mehr als vier Minuten lang keinen einzigen Punkt des Gegners zu und zog selbst auf 10:0 weg. Die Körpersprache war eine ganz andere als bei dem blutleeren Auftritt im Heimspiel am Samstag, der Einsatz passte, und der Vorsprung wurde bis zum Ende des ersten Viertels noch leicht ausgebaut auf 20:9. Wenn der Gegner in zehn Minuten nur neun Punkte erzielt, dann macht eine Mannschaft in der Verteidigung sehr viel richtig. Das klappte in der Folge zwar nicht mehr ganz so gut. Zur großen Pause hieß es dennoch 42:31, aber dieser Vorsprung ist natürlich alles andere als eine Lebensversicherung für eine Mannschaft, die eine Woche zuvor eine 27-Punkte-Führung komplett vergeigt hat. Zudem war zu erwarten, dass irgendwann Rickey Paulding noch aufdrehen würde. In Halbzeit eins hatten die Ulmer den Mann, der ihnen in den Spielen zwei und drei der Serie zum Verhängnis geworden war, bei fünf Zählern gehalten.
Der Hauptrundenerste wackelte auch diesmal in Halbzeit zwei ein bisschen, aber er fiel nicht. Nachdem die Ulmer über weite Strecken des dritten Viertels die Konzentration hochgehalten hatten, verkürzten Brian Qvale und Duggins mit Korblegern zum Ende dieses Spielabschnitts auf 47:55. Aber Per Günther besorgte nach dreieinhalb Minuten im letzten Spielabschnitt mit einem Dreier wieder einen Ulmer ZehnPunkte-Vorsprung (64:54), mit einem weiteren Wurf von draußen zum 70:56 machte der Kapitän dann den Sack zu. Auf Oldenburger Seite konnte diesmal auch Paulding nicht mehr kontern.
Folglich zog Ulms Trainer Thorsten Leibenath seine Bilanz recht zufrieden: „Ich bin von der Art und Weise, wie meine Mannschaft hier heute aufgetreten ist, beeindruckt. Wie sie es geschafft hat, nach den Rückschlägen in den letzten Tagen trotzdem an sich zu glauben. Wir haben defensiv sehr viel richtig gemacht, wenn man sieht, dass der Gegner nur 37 Prozent seiner Würfe trifft. Es war deutlich strukturierter als am Samstag, alle wollten diesen Sieg unbedingt.“