Wiederbelebung in Zeitlupe
„Baywatch“– Auch Dwayne Johnson und Zac Efron können das Revival nicht retten
E s ist der legendäre FernsehVorspann der 90er-Jahre: In Zeitlupe laufen David Hasselhoff und Pamela Anderson über den Strand. Er mit roter Badehose, sie im deutlich knapperen Badeanzug. Dazu ertönt die ohrwurmige Melodie von „I’m Always Here“. Viel mehr passiert nicht, und auch in der Serie selbst waren die Geschichten oft eher nebensächlich. Dennoch wurde die Serie Kult. 16 Jahre nachdem „Baywatch“im Fernsehen zu Ende ging, werden die Rettungsschwimmer nun fürs Kino wiederbelebt. Doch selbst markige Sprüche, ausgedehnte Zeitlupeneinstellungen und Zac Efrons ausgiebig zur Schau gestellter Oberkörper können dieses Revival nicht retten.
Die neue „Baywatch“-Generation übernimmt: Dwayne Johnson ist zwar auch schon 45, damit aber auch der älteste in der Crew. Er gibt den erfahrenen Chef am Strand von Malibu, der deutlich jüngere Rettungsschwimmer um sich schart, darunter Alexandra Daddario, Kelly Rohrbach und vor allem Zac Efron.
Nach einem selbstironischen Auftakt und einer heldenhaften Rettungsaktion stellt Regisseur Seth Gordon („Kill the Boss“) kurz die neuen Gesichter vor und legt ihre Rollen fest. Der Wichtigste ist Mitch Buchannon (Johnson), für den der Job mehr als nur ein Job ist. Dann setzt auch schon die eigentliche Geschichte von „Baywatch“ein, die allerdings dünner ist als Pamela Andersons Taille: Als Mitch ein Tütchen mit Drogen findet, beginnt er mit den Nachfor- schungen. Schnell fällt der Verdacht auf die zickige Investorin (Priyanka Chopra). Weil die Polizei den Rettungsschwimmern nicht glaubt, übernehmen diese selbst die Ermittlungen, was schließlich in einem bombastischen Actionfinale endet.
Gespickt ist das Ganze mit markigen Sprüchen und unterlegt von coolen Bässen. Doch auch die helfen nicht, die Story über zwei Stunden zu tragen. Deswegen bekommt dann noch Zac Efron als rebellischer Neuzugang die meiste Aufmerksamkeit neben Johnson. Efron spielt Matt Brody, einen einstigen SchwimmOlympiasieger, der aber tief gefallen ist und nun unter Brücken schläft.
Vor allem muss er nun den Part von Pamela Anderson übernehmen, die in der Fernsehserie ihren Körper ausgiebigst zur Schau stellen durfte. Die Frauen bleiben diesmal nämlich ziemlich blass, nur Kelly Rohrbach wird zumindest ansatzweise zur sexy Ikone stilisiert. Stattdessen bekommt Zac Efron unzählige Filmminuten mit freiem Oberkörper.
Als Reminiszenz an die Serie haben gegen Ende Anderson und Hasselhoff kurze Gastauftritte, doch auch sie können die Wiederbelebung von „Baywatch“nicht retten. Da schaut man sich doch lieber noch einmal den alten Vorspann aus den 90ern an – und belässt es dabei. (dpa)