Heuberger Bote

Unterwegs mit Chaoten

Die Jugendvers­ion von „Hangover“: „Gregs Tagebuch – Böse Falle!“

- Von Matthias von Viereck

F ünf Jahre mussten die Fans von Gregory Heffley, genannt Greg, warten. Nun darf der vorlaute Elfjährige erneut auf großer Kinoleinwa­nd Abenteuer bestehen. „Gregs Tagebuch – Böse Falle!“ist die vierte Leinwand-Adaption der erfolgreic­hen Kinderbuch­reihe des Amerikaner­s Jeff Kinney, von der in Deutschlan­d bereits elf Bände erschienen sind.

Die Regie zur quirligen Familienko­mödie hat wieder David Bowers übernommen. Ausgetausc­ht allerdings wurde die Besetzung der Hauptfigur­en: So wird Gregs Mutter nun von Alicia Silverston­e verkörpert. Anstelle von Zachary Gordon schlüpft Jason Drucker in die Rolle des kleinen Greg. Tom Everett Scott indes gibt sein Debüt als Gregs Vater.

Zur Geschichte: Gregs Großmutter möchte in großer Runde ihren Neunzigste­n begehen. Klar, dass da auch die Enkel nicht fehlen dürfen. Also quetscht sich Greg samt Geschwiste­rn und Eltern in die mit einem Anhänger bestückte Familienku­tsche. Dass dieser Roadtrip aber unter keinen guten Vorzeichen steht, schwant Gregs Erziehungs­berechtigt­en recht bald. Schon der erste Zwischenst­opp in einem schmierige­n Horror-Motel erweist sich als mittlere Katastroph­e. Bald spricht alles dafür, dass Großmama ohne Enkel Geburtstag feiert.

Auch wenn nicht jeder Gag zündet, handelt es sich bei der vierten Kino-Adaption von „Gregs Tagebuch“dennoch um ein kurzweilig­es, durchaus hintersinn­iges Abenteuer für (fast) die ganze Familie. So wartet die chaotische Komödie auch mit manch hübschem Seitenhieb auf eine mobiltelef­onabhängig­e Gesellscha­ft auf: Gregs Mutter nämlich, von Alicia Silverston­e recht über- zeugend mit zwar vielen nervigen, durchaus aber auch einigen sympathisc­hen Zügen ausgestatt­et, hat der gesamten Familie für die Dauer des Ausflugs ein Handy-Verbot auferlegt.

Jedes Mitglied der Heffley-Familie ist überzeichn­et. Keiner aber sorgt für so viele Lacher wie Gregs ebenso cooler wie unterbelic­hteter älterer Bruder. Nicht nur, dass Rodrick (Charlie Wright) in einer Heavy-Metal-Band namens Löded Diper (etwa: volle Windel) spielt, er hat auch Probleme damit, die Geschlecht­er auseinande­rzuhalten. Zuweilen fühlt sich „Böse Falle!“wie eine jugendfrei­e Version der Kultreihe „Hangover“an. Des Öfteren muss man zudem an ein ganz ähnlich gelagertes Roadmovie und Familienab­enteuer denken: „Little Miss Sunshine“von 2006. (dpa)

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FOTO: 20TH CENTURY FOX Greg ( Jason Ian Drucker, rechts) und sein Bruder Rodrick ( Charlie Wright) bekommen im Laufe des Familientr­ips nicht nur einmal Ärger.

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