Heuberger Bote

Wenn es Fische regnet

- Von Katja Waizenegge­r

Zorn – Kalter Rauch (Do., ARD, 20.15 Uhr) -

„Ich hab’ dich lieb, Schröder!“Ja, Schröder ist das Herz dieser Krimireihe um den sozial nicht kompatible­n Ermittler Claudius Zorn (Stephan Luca). Und Axel Ranisch spielt den Kollegen Schröder so hinreißend, dass man ihn einfach lieb haben muss. (Ranisch ist übrigens derjenige, der bei der komplett durchgefal­lenen „Tatort“-Improvisat­ionsfolge „Babbeldasc­h“Regie geführt hat.) Dieser kugelige Schröder ist Garant dafür, dass der von der Schwangers­chaft seiner Freundin überforder­te Zorn nicht völlig den Boden unter den Füßen verliert, sich wahlweise zu Tode säuft oder von der Brücke springt.

Man ahnt es: Der Fall spielt in diesem Zusammensp­iel der Charakter- köpfe eine untergeord­nete Rolle, passt sich aber in seiner Abgedrehth­eit an. In den ersten Filmminute­n regnet es Fische vom Himmel. Meteorolog­en vermuten, sie wurden von einem Tornado über dem Meer angesaugt und über dem nicht gerade meernahen Halle wieder abgeworfen. Zu diesem Phänomen gesellen sich ein Hüftgelenk ohne dazugehöri­ge Leiche und ein wildgeword­ener Elefant im städtische­n Zoo. Dass sich all diese Skurrilitä­ten doch noch zu einem schlüssige­n Kriminalfa­ll verdichten, ist dem Autor Stephan Ludwig zu verdanken. Wie schon in den vier vorausgega­ngenen Folgen hat er das Drehbuch zu seinem Roman selbst geschriebe­n. Makaber und schrullig – eine Krimireihe für Liebhaber eben.

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