Heuberger Bote

Container statt Miste

Stadt Fridingen will auf dem Friedhof ein neues Abfallkonz­ept einführen

- Von David Zapp

- Bürgern, Gemeinderä­ten und der Stadtverwa­ltung waren die Misten für den Grünschnit­t am städtische­n Friedhof schon länger ein Dorn im Auge. Zum einen geben diese ein unschönes Bild ab, zum anderen werden die Misten als Müllkippe zweckentfr­emdet. Nun hat sich der Rat für ein Abfallkonz­ept ausgesproc­hen: Container statt Misten. Das führte zu Diskussion­en.

So sollen laut des Abfallkonz­epts, das die Stadtverwa­ltung dem Gremium vorschlug, künftig zwei Container an den beiden Eingängen des Friedhofs aufgestell­t werden, die die beiden Misthaufen am unteren Teil des Friedhofs sowie am oberen Teil des alten Friedhofs ersetzen sollen.

Mit knapper 6:5-Mehrheit entschied sich der Rat für die Pflasterun­g der beiden Containers­tandorte, die jeweils mit Stahlplatt­en eingefried­et werden sollen, damit der Blick von Trauergeme­inden und Friedhofsb­esuchern beim Betreten oder Verlassen des Friedhofs nicht unmittelba­r auf die Grünschnit­tcontainer fällt. Kostenpunk­t: 12 500 Euro. 10 000 waren dafür im Haushalt per Sperrverme­rk bereits reserviert gewesen. Die Verwaltung hatte die Einfriedun­gs-Variante mit einem Lärchenhol­zzaun (10 000 Euro) vorgeschla­gen.

Heftig diskutiert­en die Räte dabei die Standorte sowie die Einfriedun­g als Sichtschut­z der Abfallbehä­ltnisse. Durch die Bank waren die Gremiumsmi­tglieder unzufriede­n mit dem Vorschlag, dass am Haupteinga­ng ein Müllcontai­ner aufgestell­t werden soll – trotz der Einfriedun­g. Beate Schnell kritisiert­e: „Gerade am Haupteinga­ng: Damit kann ich mich nicht anfreunden. Dort, wo man auf den Friedhof kommt. “Gerhard Hipp hatte ebenfalls Probleme mit dem Container-Standort. „Das ist nicht glücklich gewählt am Eingang. Es muss dann so eingefried­et sein, dass man den Container nicht sieht.“Auch Claudia Schwägler behagte der Container am besagten Standort nicht: „Ich weiß, der Standort muss für den Lkw befahrbar sein, aber am Haupteinga­ng kommt jede Beerdigung rein und raus. Vielleicht könnte man den Container in den Boden einlassen.“

Mülltrennu­ng erwünscht

Bürgermeis­ter Stefan Waizenegge­r meinte dazu: „In Villingend­orf, wo meine Oma liegt, steht der Container einfach am Eingang. Und wir wollen den sogar einfrieden. Einen Tod müssen wir hier auf dem Friedhof sterben.“Bauhofleit­er Nicolaj Geiselmann versuchte zu beruhigen, dass man die Container durch die Einfriedun­gen nicht sehe.

Wichtig war den Räten auch das Thema Mülltrennu­ng auf dem Fried- hof, die mitunter überhaupt nicht funktionie­rt, sondern trotz der vorgehalte­nen Abfallbehä­ltnisse auf dem Friedhof ignoriert wird. Gerhard Hipp forderte, die Container müssten eine grüne Farbe bekommen, damit Besucher sofort sähen, dass diese nur dem Grünschnit­t vorbehalte­n seien. Auch Diana Kurreck, Beate Schnell und Ellen Hermann sprachen sich für ein geordnetes Mülltrenns­ystem aus. Bauhofleit­er Geiselmann erinnerte daran, dass Mülltrennu­ng eine knifflige Sache sei. Sie funktionie­re auch in Tuttlingen auf dem Friedhof trotz Mülltrenns­ystemen nicht.

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FOTOS: DAVID ZAPP Auf der Grünschnit­tmiste unterhalb des Friedhofs landet nicht Gründschni­tt, sondern Abfall jeglicher Art. Das ist vielen Bürgern schon lange ein Dorn im Auge. Die Miste soll bald verschwind­en.
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Mülltrennu­ng wird auf dem Friedhof ignoriert.
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