Container statt Miste
Stadt Fridingen will auf dem Friedhof ein neues Abfallkonzept einführen
- Bürgern, Gemeinderäten und der Stadtverwaltung waren die Misten für den Grünschnitt am städtischen Friedhof schon länger ein Dorn im Auge. Zum einen geben diese ein unschönes Bild ab, zum anderen werden die Misten als Müllkippe zweckentfremdet. Nun hat sich der Rat für ein Abfallkonzept ausgesprochen: Container statt Misten. Das führte zu Diskussionen.
So sollen laut des Abfallkonzepts, das die Stadtverwaltung dem Gremium vorschlug, künftig zwei Container an den beiden Eingängen des Friedhofs aufgestellt werden, die die beiden Misthaufen am unteren Teil des Friedhofs sowie am oberen Teil des alten Friedhofs ersetzen sollen.
Mit knapper 6:5-Mehrheit entschied sich der Rat für die Pflasterung der beiden Containerstandorte, die jeweils mit Stahlplatten eingefriedet werden sollen, damit der Blick von Trauergemeinden und Friedhofsbesuchern beim Betreten oder Verlassen des Friedhofs nicht unmittelbar auf die Grünschnittcontainer fällt. Kostenpunkt: 12 500 Euro. 10 000 waren dafür im Haushalt per Sperrvermerk bereits reserviert gewesen. Die Verwaltung hatte die Einfriedungs-Variante mit einem Lärchenholzzaun (10 000 Euro) vorgeschlagen.
Heftig diskutierten die Räte dabei die Standorte sowie die Einfriedung als Sichtschutz der Abfallbehältnisse. Durch die Bank waren die Gremiumsmitglieder unzufrieden mit dem Vorschlag, dass am Haupteingang ein Müllcontainer aufgestellt werden soll – trotz der Einfriedung. Beate Schnell kritisierte: „Gerade am Haupteingang: Damit kann ich mich nicht anfreunden. Dort, wo man auf den Friedhof kommt. “Gerhard Hipp hatte ebenfalls Probleme mit dem Container-Standort. „Das ist nicht glücklich gewählt am Eingang. Es muss dann so eingefriedet sein, dass man den Container nicht sieht.“Auch Claudia Schwägler behagte der Container am besagten Standort nicht: „Ich weiß, der Standort muss für den Lkw befahrbar sein, aber am Haupteingang kommt jede Beerdigung rein und raus. Vielleicht könnte man den Container in den Boden einlassen.“
Mülltrennung erwünscht
Bürgermeister Stefan Waizenegger meinte dazu: „In Villingendorf, wo meine Oma liegt, steht der Container einfach am Eingang. Und wir wollen den sogar einfrieden. Einen Tod müssen wir hier auf dem Friedhof sterben.“Bauhofleiter Nicolaj Geiselmann versuchte zu beruhigen, dass man die Container durch die Einfriedungen nicht sehe.
Wichtig war den Räten auch das Thema Mülltrennung auf dem Fried- hof, die mitunter überhaupt nicht funktioniert, sondern trotz der vorgehaltenen Abfallbehältnisse auf dem Friedhof ignoriert wird. Gerhard Hipp forderte, die Container müssten eine grüne Farbe bekommen, damit Besucher sofort sähen, dass diese nur dem Grünschnitt vorbehalten seien. Auch Diana Kurreck, Beate Schnell und Ellen Hermann sprachen sich für ein geordnetes Mülltrennsystem aus. Bauhofleiter Geiselmann erinnerte daran, dass Mülltrennung eine knifflige Sache sei. Sie funktioniere auch in Tuttlingen auf dem Friedhof trotz Mülltrennsystemen nicht.