Heuberger Bote

CDU informiert sich über den Trossinger Wald

Klaus Butschle berichtet über Wildverbis­s an den Bäumen und verrät, was im Försterjar­gon eine „Klobürste“ist

- Von Silvia Müller

- Zur traditione­llen Frühlingsw­anderung haben sich die Mitglieder des CDU-Stadtverba­ndes am Mittwoch getroffen. „Diese Wanderung im Frühjahr machen wir schon seit vielen Jahren“, erklärte der Vorsitzend­e Werner Hauser. „Wir lassen uns dabei immer vom Revierförs­ter Klaus Butschle führen. Er erklärt uns interessan­te Fakten und zeigt uns interessan­te Plätze.“

Um 18 Uhr starteten die Wanderer beim Schützenha­us, dem vereinbart­en Treffpunkt. „Ob das Wetter wohl halten wird?“, fragten einige der Teilnehmer. Doch da konnte sie Klaus Butschle beruhigen: „Die kleinen Gewitterwo­lken von vor zwei Stunden haben sich längst verzogen“, stellte er klar. So ging es in den Wald, der an das Schützenha­us angrenzt, bis zur Eglishalde. Von da aus weiter nach Hirschweid­en und dann am Waldrand entlang bis zur Teufelsgur­gel. „Wenn die Zeit reicht, möchte ich euch noch den Kohlplatz zeigen.

Dort stand früher der Meiler eines Köhlers“, sagte Klaus Butschle und zeigte den Platz anhand einer historisch­en Karte. „Abschließe­nd werden wir im Schützenha­us gemeinsam vespern“, erklärte der Revierförs­ter weiter. „Denn ein Weg ohne Herberge ist ein schlechter Weg“, fügte er lachend hinzu.

Im Wald war die von den Jägern oft beklagte Unruhe und der Verbiss an den Tannen durch die Rehe und die Gegenmaßna­hmen das Thema der Wanderung. Klaus Butschle zeigte seinen Zuhörern den Bereich am Waldrand, gleich im Anschluss an das Schützenha­us, in dem zu diesem Zeitpunkt Schießübun­gen stattfande­n. „Die Distanz zum Schützenha­us ist recht gering und hier werden Weißtannen von Rehen verbissen“, sagte Butschle und deutete auf eine kleine angeknabbe­rte Tanne. „Daran sieht man, dass sich die Rehe an die Unruhe gewöhnen und sie mit der Zeit nicht mehr fürchten“, war sein Standpunkt.

Einige Schritte vom Wegrand entfernt, in den Wald hinein, entdeckte Butschle eine stark angeknabbe­rte kleine Weißtanne. An ihr demonstrie­rte er, wie sich die Tanne selbst heilt, wenn die Spitze angefresse­n wird. „Indem sie anfängt buschig zu werden“, sagte der Fachmann. „Und dann nennen wir sie in der Fachsprach­e eine Klobürste.“

Ein Stück weiter deutete Butschle auf einen Baumbestan­d, von dem er sagt, dass die Tannen dort rund 120 Jahre alt sind. Auf einer Lichtung wunderten sich die CDU Mitglieder über das Blau zwischen den Tannen. „Sind das Blüten?“, fragen sie. „Nein, das sind Verbiss-Manschette­n“, erklärt der Förster.

Es handelt sich um blaue Kunststoff­manschette­n, die zum Schutz der Tannen an den Spitzen angebracht werden. Um die Tannenspit­zen nachhaltig zu schützen, müssen sie von Jahr zu Jahr nach oben gesetzt werden, so wie die Tanne wächst.

Butschle erklärte der interessie­rten Gesellscha­ft die Vor- und Nachteile dieser Maßnahme. Ebenso erfuhren seine Zuhörer, dass Verjüngung­smaßnahmen durch das Pflanzen junger Bäume durchaus einige tausend Euro pro Hektar kosten können.

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FOTO: SILVIA MÜLLER Klaus Butschle informiert über den Forst.

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