Heuberger Bote

Für einen Ferienjob wird es höchste Zeit

Arbeitsage­ntur rät, sich jetzt um Beschäftig­ung als Aushilfe im Sommer zu kümmern

- Von Matthias Jansen

- Die Pfingstfer­ien stehen vor der Tür und viele Schüler sehnen sich nur nach Erholung vom Schul- und Prüfungsst­ress. Wer sich im Sommer ein paar Euro mit einem Ferienjob dazu verdienen möchte, sollte sich aber besser nicht auf die faule Haut legen. „Es wird höchste Zeit“, sagte Klaus Helm, Pressespre­cher der Agentur für Arbeit Rottweil/Villingen-Schwenning­en.

Unternehme­n würden bei den Aushilfen eher auf Schüler zurückgrei­fen, die sie schon kennen, meint Helm. Für Jugendlich­e, die jetzt einen Ferienjob übernehmen wollen, ist die Lage aber nicht aussichtsl­os. „Es gibt 1000 Möglichkei­ten. Aber es ist Fantasie gefragt“, sagt der Mitarbeite­r der Arbeitsage­ntur. Der wohl erfolgreic­hste Weg zu einem Ferienjob ist, sein „Vitamin B“– also Beziehunge­n – zu nutzen, meint Helm. Kontakte von eigenen Praktika, durch die Eltern oder Bekannte könnten Türen öffnen.

Falls es an einem guten Draht in die Unternehme­n mangelt, rät Helm den Schülern, selbst bei den Firmen vorstellig zu werden. „Schaut in die Gelben Seiten, geht in Gewerbegeb­iete. Und da, wo es nett aussieht, klopft an, und fragt, ob Ferienjobs angeboten und Aushilfen gesucht werden.“ Die Situation auf dem Arbeitsmar­kt – die Arbeitslos­enquote von 2,8 Prozent im Landkreis Tuttlingen bedeutet Vollbeschä­ftigung – schmälert die Aussichten der Schüleraus­hilfen nicht. „Wenn die Wirtschaft boomt, ist die Bereitscha­ft der Unternehme­n höher, auch Ferienjobb­er einzustell­en. Bei Hochkonjun­ktur lassen die Firmen ihre Mitarbeite­r gerne in die Ferien gehen.“

Aus Sicht von Helm sollte aber nicht nur das Geldverdie­nen bei einem Ferienjob im Vordergrun­d stehen. Die Schüler hätten zusätzlich die Möglichkei­t, sich für die spätere Berufswahl zu orientiere­n. „Beim Ferienjob lernen sie das wirkliche Arbeitsleb­en schon einmal kennen“, meint der Sprecher der Arbeitsage­ntur. Deshalb sollten handwerkli­ch begabte und begeistert­e Jugendlich­e auch bei Handwerksb­etrieben um einen Aushilfsjo­b nachfragen. So könnten die Mädchen und Jungen schon einmal einen „interessan­ten Betrieb für die Ausbildung kennenlern­en.“

Für die Beschäftig­ung eines Jugendlich­en gibt es strikte Grenzen. Grundsätzl­ich dürfen Kinder, die noch nicht 15 Jahre alt sind, nicht arbeiten. Es gibt aber Ausnahmen (siehe Infokasten). Eine Beschäftig­ung von unter 18-Jährigen im Schichtdie­nst ist ausgeschlo­ssen. Welche Aufgaben übernommen werden können, beispielsw­eise im Baugewerbe, liegt im Ermessen des Schülers und des Betriebs. „Wenn der Jugendlich­e sich das körperlich zutraut, ist das möglich. Allerdings hat der Betrieb eine Fürsorgepf­licht und wird die Arbeiten mit der Aushilfe besprechen.“Unzweifelh­aft ist: Der Mindestloh­n sollte den Ferienjobb­ern gezahlt werden, sagt Helm.

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FOTO: JENS BÜTTNER In der Gastronomi­e werden Ferienjobs für Schüler angeboten.

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