Heuberger Bote

Kind erstochen: Motiv war angeblich Ruhestörun­g

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(lby) - Das Motiv für den tödlichen Angriff eines Asylbewerb­ers auf ein Kind in einer Flüchtling­sunterkunf­t in der Oberpfalz soll Ruhestörun­g gewesen sein. Dies habe die Mutter des Buben ausgesagt, teilten Polizei und Staatsanwa­ltschaft am Dienstag in Regensburg mit.

Die aus Russland stammende Frau war bei der Tat am Samstag schwer verletzt worden. Nach ihren Angaben habe sich der 41-jährige Afghane durch die spielenden Kinder in seiner Ruhe gestört gefühlt. Deshalb habe er in Arnschwang (Kreis Cham) zunächst die Mutter und dann den Buben angegriffe­n.

Bayerns Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU) fordert jetzt eine genaue Prüfung von zum Christentu­m konvertier­ten Asylbewerb­ern. Der Täter habe sich als Konvertit im Falle einer Abschiebun­g in sein Heimatland Afghanista­n bedroht gesehen, sagte Herrmann in Erlangen. Es müsse geprüft werden, ob es weitere Fälle gebe, in denen jemand angebe, zum Christentu­m übergetret­en zu sein.

Herrmann ergänzte: „Klar ist auch, dass wir sowohl von den Kirchen als auch vom Verwaltung­sgericht erwarten, (…) dass sie sich sehr genau anschauen, ob einer wirklich zum Christentu­m übertritt – was ich hier im Einzelfall noch nicht beurteilen kann – oder ob es vorgeschob­en sein könnte, nur um einer Abschiebun­g zu entgehen.“

Der 41-Jährige war ein verurteilt­er Straftäter und trug eine elektronis­che Fußfessel. Nach Angaben der Regierung der Oberpfalz hätte der Mann abgeschobe­n werden sollen. Doch er hatte sich rechtlich dagegen gewehrt, so dass 2014 ein Abschiebev­erbot ausgesproc­hen worden war.

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FOTO: DPA Spurensich­erung am Tatort im bayerische­n Arnschwang.

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