Gunningen hat erste Stromtankstelle
Markus Baier hat vor der Firma Baier Drehteile eine Ladestation für E-Autos installiert
- Die Gunninger Firma Baier ist Spezialist für Präzisionsdrehteile und hatte mit Elektromobilität eigentlich nichts zu tun – bis jetzt: Das Unternehmen hat vor wenigen Tagen die erste E-Ladestation in Gunningen in Betrieb genommen.
Die Idee dazu stammt von Geschäftsführer Markus Baier. Im Zuge eines Firmenanbaus und der damit verbundenen Neugestaltung der Außenanlage kam Baier spontan der Gedanke, eine Tankstelle für E-Autos einzurichten. „Die Ladestation ist eine Investition in die Zukunft“, sagt der Geschäftsführer. Besucher des Unternehmens sollen hier künftig kostenlos ihre E-Autos aufladen können. Das seien zwar jetzt sicher noch nicht viele, aber Baier ist überzeugt, dass der Trend in den kommenden Jahren zum E-Auto geht. „Ich denke, dass viele, die künftig ein neues Auto kaufen, E-Mobilität in Betracht ziehen werden“, sagt er und spricht damit auch für sich selbst.
Zudem sei es wichtig, das Netz der E-Ladestationen auszubauen, damit der Kauf eines E-Autos attraktiver wird. Die nächsten Ladestationen in der Umgebung von Gunningen befinden sich in Trossingen, Spaichingen, Tuningen und Wurmlingen.
Besucher und Mitarbeiter dürfen ihre Fahrzeuge bei der Firma Baier kostenlos laden. Sofern andere E-Auto-Besitzer die Ladestation nutzen wollen, besteht die Möglichkeit, sich eine Berechtigungskarte zuzulegen, über die dann die entnommene Leistung abgerechnet wird, informiert Markus Baier. Die an den E-Tankstellen angebotene Ladeleistung ist ein wesentlicher Faktor dafür, wie lange die Fahrzeuge laden. Verbreitet sind Stromtankstellen mit elf oder 22 Kilowatt – letztere hat auch die Firma Baier Drehteile installiert.
Städte und Gemeinden haben Interesse an Ladestationen
Während Markus Baier, der die Ladesäule auf rein private Initiative installiert hat, in Gunningen die Vorreiterolle übernommen hat, befinden sich bereits zwölf Kommunen im Kreis in der konkreten Planungsphase für eine Stromtankstelle, wie Adrienne Metzl, Klimaschutzmanagerin beim Landratsamt, auf Anfrage unserer Zeitung mitteilte.
Außerdem habe sich in einer Interessensabfrage ergeben, dass 26 von 35 Städten und Gemeinden im Kreis Interesse an einer oder mehreren ELadestationen haben. „Dieses Ergebnis ist hocherfreulich, zeigt das große Engagement der Städte und Gemeinden für E-Mobilität und bietet eine fundierte Grundlage, um ein landkreisweites Netz an E-Ladestationen aufzubauen“, sagt Adrienne Metzl.
Eine konkrete Liste, wieviele Ladestationen es bereits im Kreis gibt, hat das Landratsamt allerdings nicht, sagt sie, denn bei der Installation von E-Ladestationen bestehe keine Meldepflicht an die Landkreisverwaltung. Eine Übersicht der öffentlichen Ladestationen möchte das Landratsamt in naher Zukunft trotzdem schaffen – eventuell in einer sogenannten Mobilitätskarte.