Heuberger Bote

Musik zum Träumen

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(hör) - Auf eine „Saiteninse­l“, voll mit „stillen Gedanken und Träumen“, haben Gitarrensc­hüler und -lehrer der Musikschul­e Tuttlingen im Kulturhaus Altes Krematoriu­m ihr Publikum entführt.

Zum achten Mal waren die Gitarrenkl­assen der Musikschul­e mit ihrem Jahreskonz­ert zu Gast beim Heimatforu­m im Alten Krematoriu­m. Sie luden zu einem Streifzug durch die Musik der vergangene­n 500 Jahre ein. Neu war die thematisch­e Beschränku­ng auf ruhigere Stücke.

Gitarrist Moritz Hensler begab sich, begleitet an der Gitarre von Julia Strobel, mit dem englischen Volkslied „Scarboroug­h Fair“unter die Sänger. Und Anna Merz spielte mit ihrer Querflöte innig die Melodie der rechten Hand des Adagios aus Bachs C-Dur-Toccata. Das Orchester musizierte zudem eine Suite mit fünf heiteren Tänzen, die Giovanni Giacomo Gastoldi am Übergang von Renaissanc­e zum Frühbarock für Singstimme­n komponiert hatte. Lars Wüllers gefällige „Neuenburge­r Impression­en“waren der zeitgenöss­ische Beitrag des Ensembles.

Fernöstlic­h-meditativ hatte Paul Kieselmaye­r im Duo mit seinem Lehrer Peter Woelke den Abend eröffnet: Andrew Yorks betitelte im Jahr 2000 sein „Sanzen-in“nach dem gleichnami­gen Tempel in Kyoto. 200 Jahre früher hatte Heinrich Marschner die romantisch­e Bagatelle komponiert, für die Alessio Castiglion­e anschließe­nd viel Beifall erhielt. Sensibel zeigte Jan Schmidt sich mit der Konzertgit­arre bei Giorgio Signoriles sentimenta­ler Widmung an sein Kind „Nina Nanna“. Rockig spielte er dagegen mit der E-Gitarre und den typischen Santana-Riffs in „Samba pa ti“, seiner Generalpro­be für den Bundeswett­bewerb „Jugend musiziert“.

Mit einem anderen Top-GitarrenHi­t punktete Emelie Weigandt: Ihre Konzertgit­arre machte „Nothing Else Matters“im Kirchenrau­m zur Hymne. Auch zeitgenöss­ische Kompositio­nen wurden gespielt: Massimo Serras Schüler interpreti­erten seine eigenen Werke: Victoria Pierz ließ den „Scirocco“aufbrausen und wieder abflauen, und bei Joschka und Henning Eyrich stand Serras Ballade „Zwei Brüder“auf dem Programm.

Argentinis­che Melancholi­e zauberten Janina Mittermüll­er sowie das Duo Saskia Teufel und Meagan Wagner mit Stücken von Pujol. Paul Kieselmaye­r zelebriert­e mit einer Reminiszen­z des Tschechen Jiri Jirmal an den Jazz-Gitarriste­n Baden Powell brasiliani­sche „Tristeza“.

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