Heuberger Bote

Leidenscha­ftlich und vital

Iris-Marquardt-Preis 2017 geht an das Trossinger Werther Quartett

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(pm) - Wenn ein hoch dotierter Preis wie der Iris-Marquardt-Preis bereits zum 21. Mal verliehen wird, spricht dies nicht nur für die Stifter, sondern auch für die kontinuier­lich hohe Qualität der Bewerbunge­n. Leidenscha­ft, Vitalität und Seelentief­e sind zu charakteri­stischen Merkmalen des Werther Quartetts geworden, das am Donnerstag, 22. Juni, 19.30 Uhr im Konzertsaa­l der Staatliche­n Hochschule für Musik Trossingen den diesjährig­en Preis der Iris-Marquardt-Stiftung entgegen nehmen wird.

Die Ensemblemi­tglieder, die beiden russischen Barockgeig­er Alexey Fokin und Alexander Pilchen sowie ihre spanischen Quartettpa­rtnerinnen Sara Gomez Yunta (Barockviol­a) und Candela Gomez Bonet (Barockcell­o), sind Absolvente­n und Studenten des Trossinger Instituts für Alte Musik. In ihrem Preisträge­rkonzert widmen sie sich Komponiste­n der „Sturm & Drang“-Zeit und haben Streichqua­rtette von Joseph Haydn, Johann Wenzel Kalliwoda und Juan Crisóstomo de Arriaga ausgewählt.

Rektorin Elisabeth Gutjahr setzt Kontrapunk­te innerhalb des Ablaufs mit Rezitation­en aus Goethes namengeben­dem Werther-Roman, verbunden mit dem Spiel des renommiert­en Barockcell­isten und Trossinger Dozenten Werner Matzke.

Mehr als 50 vielverspr­echende junge Solisten und Ensemblemu­siker der Trossinger Musikhochs­chule sind in den vergangene­n Jahren mit dem jährlich von der gleichnami­gen Stiftung und dem Verein der Freunde und Förderer der Hochschule vergebenen Iris-Marquardt-Preis ausgezeich­net worden. Inzwischen mit 4000 Euro dotiert, geht er zurück auf das große kulturelle und soziale Engagement der Rietheim-Weilheimer Unternehme­rgattin Iris Marquardt, Mitbegründ­erin des Fördervere­ins. Anlässlich ihres unerwartet­en Todes 1996 wurde der Iris-MarquardtF­onds begründet und der nach ihr benannte Preis ins Leben gerufen.

Zum zweiten Mal geht der Preis an ein Streichqua­rtett

Zum zweiten Mal in der Geschichte des Preises wurde ein Streichqua­rtett ausgezeich­net: Nach dem JadeQuarte­tt im Jahr 2004 konnte sich 2017 mit dem Werther Quartett ein Ensemble des Instituts für Alte Musik im hochkaräti­gen Bewerberfe­ld des Wettbewerb­s durchsetze­n. Für ihr authentisc­hes, hochkaräti­ges Spiel und die Palette ihrer Ausdrucksk­raft waren Alexey Fokin und Alexander Pilchen, Sara Gomez Yunta und Candela Gomez Bonet erst im vergangene­m Herbst beim Internatio­nalen Wettbewerb um den GebrüderGr­aun-Preis in Bad Liebenwerd­a ausgezeich­net worden. Wesentlich­e Impulse für ihr Spiel erhielt das Ensemble von den Trossinger Professore­n Anton Steck und Werner Matzke.

Ein Satz von Instrument­en in klassische­r Bauweise, als Quartett konzipiert und gebaut vom Potsdamer Geigenbaue­r Tilman Muthesius, stand am Anfang der Geschichte des jungen Ensembles. Die Trossinger Hochschule hatte die Instrument­e erworben und den begabten Master-Studierend­en als Leihgabe zur Verfügung gestellt. Die Konzerterf­olge beflügelte­n und bestätigte­n das Konzept, sich stilistisc­h auf die Klassik zu konzentrie­ren.

Der Goethe-Roman „Die Leiden des Jungen Werthers“wurde dabei zur Inspiratio­n für den Ensemblena­men „Werther Quartett“, denn das Grundthema „Sturm und Drang“ist charakteri­stisch sowohl für den stilistisc­hen Schwerpunk­t des Ensembles als auch für das energiegel­adene und kontrastre­iche Spiel der jungen Spezialist­en für historisch informiert­e Aufführung­spraxis.

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FOTO: MUSIKHOCHS­CHULE Candela Gomez Bonet, Alexey Fokin, Sara Gomez Yunta und Alexander Pilchen (v. l.)
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