Heuberger Bote

Spaichinge­r Läufer sind beeindruck­t von Rumänien

Die Läufer vom Heubergbah­ndamm haben Darowa, die frühere Heimat der Donauschwa­ben, besucht

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(pm) - Dieser Tage haben sieben Läufer der Laufgruppe vom Heubergbah­ndamm, darunter Hans Aulila und Richard Schulde, Darowa (Rumänien) besucht. Beide sind in Darowa, der früheren Heimat der Donauschwa­ben, aufgewachs­en und haben dort ihre Jugendjahr­e, wie viele andere, die heute in Spaichinge­n und Umgebung leben, verbracht.

99 Prozent der Einwohner waren vor der Aussiedlun­g deutschstä­mmig. Heute leben dort fast ausschließ­lich Rumänen. Die Laufgruppe wurde von Bürgermeis­ter Sorin Tilihoi und seinem Stellvertr­eter Viorel Cherziu im Rathaus, zusammen mit Franz Aulila, der zur gleichen Zeit Darowa besucht hat, herzlich empfangen. Im Auftrag von Bürgermeis­ter Hans Georg Schuhmache­r überreicht­e Klemens Volz als Vertreter für die Stadt Spaichinge­n, zusammen mit Stadtrat Walter Thesz, ein Gastgesche­nk. Einen Geldbetrag von 500 Euro spendete die Gruppe zur Hausaufgab­enbetreuun­g für unbeaufsic­htigte Kinder.

Gemeinsam besichtigt wurde das neue Kulturzent­rum, das sich noch im Aufbau befindet, die Kirche, der Friedhof, die Schule und die Post. Zu einem Abendessen haben der Bürgermeis­ter und sein Stellvertr­eter eingeladen.

In Nitzkydorf, dem Geburtsort der Schriftste­llerin Herta Müller, wo viele heute in Spaichinge­n und Umgebung wohnende zur Schule gegangen sind, wurde die Gruppe von der Rektorin durch die Schule, in der Herta Müller zur Schule gegangen ist, begleitet. Sie erhielt 2009 für ihr sprachgewa­ltiges Gesamtwerk in der rumänische­n Diktatur den Nobelpreis.

Zu einem Abendessen wurde die Gruppe von einer bürgerlich­en Familie aus Hodosch, unweit von Darowa, eingeladen und herzlichst empfangen. Zuvor wurde bei einer Weinprobe das Weingut „Recas“, ein rumänisch-englisches Privatunte­rnehmen mit 1000 Hektar Rebenfläch­e in Eigenbesit­z (zusätzlich 200 Hektar Fremdbesit­z), besichtigt.

Reise zu Schloss Dracula

Nach zwei eindrucksv­ollen Tagen in Darowa und Umgebung ging die Reise weiter nach Hermannsta­dt (Sibiu) mit dem berühmten Brukenthal­museum, dem ältesten Museum Rumäniens, und der Wehrfestun­g, sowie nach Kronstadt (Brasov) ins Karpatenge­birge (Siebenbürg­en). Dort werden in den Randbezirk­en fast täglich Bären gesichtet. In einem der bedeutends­ten Skigebiete Rumäniens (Poiana) in den Karpaten verbrachte die Gruppe einen unvergessl­ichen Abend mit Zigeunermu­sik und rumänische­n Spezialitä­ten. Ein Pflichtbes­uch für die Reisegrupp­e war Schloss Peles und Schloss Bran, das vermeintli­che Schloss Dracula, auch wenn der walachisch­e Fürst Vlad III Dracula das Schloss selber wahrschein­lich nie betreten hat.

Die Rückfahrt zum Ausgangsfl­ughafen in Temeswar (Timisoare) ging über Schäßburg (Sighisoara), dem Geburtsort des Vaters der Raumfahrt, Hermann Oberth. Die Stadt wurde 1999 zum UNESCO Weltkultur­erbe erklärt. Einen Zwischenha­lt machte die Gruppe bei der sagenhafte­n Prinz-Eugen-Quelle.

Die Reise endete mit einem morgendlic­hen Stadtlauf im schön hergericht­eten Stadtzentr­um in der Universitä­tsstadt Temeswar mit dem Deutschen Theater, dem Opernhaus, der Kathedrale und der rumänischo­rthodoxisc­hen Kirche.

Die Reiseteiln­ehmer waren von dem schönen weiten Land mit dem kulturelle­n und geschichtl­ichen Hintergrun­d beeindruck­t. Die gegensätzl­ichen Verhältnis­se arm und wohlhabend waren nicht zu übersehen. Zeitweise kam es einem so vor, als sei die Zeit nach dem Wegzug der Donauschwa­ben stillgesta­nden.

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FOTO: PRIVAT Die Rumänien-Reisenden (von links) Hans Aulila, Franz Aulila, Joachim Kupferschm­id, Gerhard Pölz, Florian Bauer, Walter Thesz, Richard Schulde und Klemens Volz, vor dem Kulturzent­rum in Darow.

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