Heuberger Bote

Handballer für EM gerüstet

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(dpa) - Vor dem Urlaub haben sich die deutschen Handballer nochmal aufgerafft und den Gruppensie­g in der EM-Qualifikat­ion erkämpft. Der bereits qualifizie­rte Titelverte­idiger setzte sich am Mittwochab­end mit 29:26 (15:16) bei Verfolger Portugal durch, ist nicht mehr von der Spitze der Gruppe 5 zu verdrängen und hat nun eine optimale Ausgangspo­sition für die EM-Auslosung im Juni. Bei der EM im Januar in Kroatien winkt nun eine leichte Gruppe.

Der Sieg in Portugal war mühselig. „Man merkt, es fehlt so ein bisschen auch an der notwendige­n Kraft“, sagte DHB-Vizepräsid­ent Bob Hanning bereits zur Pause. Beste Spieler der abwehrschw­achen Deutschen waren Kapitän Uwe Gensheimer und Julius Kühn mit je sechs Treffern. Gensheimer und andere Asse werden im finalen Qualifikat­ionsspiel am Sonntag in Bremen gegen die Schweiz fehlen. Erstmals nach seinem Comeback im Januar feierte die frühere Nummer zwei der Welt zwei Siege in Folge. Heute kämpft Haas gegen Mischa Zverev bei dem mit 701 975 Euro dotierten Turnier um den Einzug ins Halbfinale.

Der topgesetzt­e Federer kassierte nach seinem Verzicht auf die Sandplatz-Saison die zweite Niederlage 2017, nachdem er im Tiebreak des zweiten Satzes einen Matchball ausgelasse­n hatte. „Es ist ziemlich frustriere­nd. Ich habe definitiv ein paar entscheide­nde Fehler gemacht“, sagte er. „Ich bin nicht geschockt, dass ich verloren habe. Ich habe gewusst, dass das Risiko da ist. Ich gönne es Tommy. Ich war überrascht, dass er überhaupt nicht Serve and Volley gespielt hat. Ich dachte bis zum letzten Punkt, dass das jetzt irgendwann mal kommen muss. Ist es aber nicht. Vielleicht hat mich das auch ein wenig aus dem Konzept gebracht.“

Es war ein spezielles Match zwischen den beiden Altmeister­n, nicht nur weil Publikumsl­ieblinge aufeinande­rtrafen und beide dick befreundet sind. Auf der einen Seite stand Haas, der sein letztes Jahr genießt. Auf der anderen der 18-malige GrandSlam-Sieger, der sich nach seinem imposanten Saisonstar­t für die RasenFitne­ss zurückgezo­gen hatte.

Im ersten Satz hatte es nach einem problemlos­en Erfolg für den Favoriten ausgesehen. In der prallen Sonne auf dem mit fast 6000 Zuschauern gefüllten Center Court rief der 35-jährige Federer zunächst souverän und mit präzisen Aufschläge­n seine Klasse ab. Im Tiebreak des zweiten Satzes ließ der Australian-Open-Sieger erst einen Matchball aus und leistete sich dann einen fatalen Doppelfehl­er.

Nachdem er im dritten Satz seinen Aufschlag zum 2:3 verlor, saß Federer nachdenkli­ch auf seiner Bank. Der gebürtige Hamburger Haas, der Federer auch im Finale von Halle 2012 auf Rasen eine unvergesse­ne Niederlage zugefügt hatte, wirkte zufrieden. Nach 1:56 Stunden verwandelt­e er seinen zweiten Matchball, freute sich aber nur verhalten. „Roger ist wahrschein­lich der größte Spieler aller Zeiten, aber hat seit zehn Wochen nicht gespielt, weswegen ihm vielleicht die Matchpraxi­s gefehlt hat“, sagte Haas.

Federer, der nächste Woche in Halle antritt, war nach seinem Comeback bedient: „Es ist ziemlich frustriere­nd, aber so ist es manchmal. Man ist sich nie sicher, dass es so gut weitergehe­n kann. Von daher ist so ein Reset manchmal ziemlich gut“, sagte er. Und: „Es ist nicht so, dass ich gedacht habe, ich gewinne schnell Stuttgart, danach noch Halle und dann gehe ich mit super viel Selbstvert­rauen nach Wimbledon.“Immerhin: Der zuletzt so anfällige Rücken und das Knie bestanden den Belastungs­test, wenn auch mit Nachwehen: „Ich fühle, dass sich der Körper im Vergleich zum Training anders anfühlt. Ich bin ganz schön müde“, sagte Federer.

Mischa Zverev setzte sich gegen den Karlsruher Qualifikan­ten Yannick Hanfmann 7:6 (1), 6:2 durch. Deutschlan­ds Nr. 2 freute sich auf ein „großartige­s“Viertelfin­ale, bereits bevor er seinen Gegner kannte. „Federer ist eine Legende, und Tommy eigentlich für mich auch“, sagte der 30-Jährige.

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