Heuberger Bote

Frühe Hilfen sind bei den Familien begehrt

Angebot wird 2016 von doppelt so vielen in Anspruch genommen wie 2015

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(fsk) - Frühe Hilfen sollen Kindesmiss­handlung, Missbrauch von Kindern oder Schlimmere­s verhindern sowie Alleinerzi­ehende und Familien unterstütz­en. Nahezu verdoppelt hat sich im Schwarzwal­d-Baar-Kreis von 2015 bis 2016 die Zahl derjenigen Eltern, die das Angebot nutzen.

Auch in diesem Jahr steigen die Fälle. Neben dem Bedarf an Informatio­n, Beratung und Hilfe sei es die „große Hilfsakzep­tanz des Angebotes bei den Familien“, heißt es in einem Bericht der Koordinier­ungsstelle­n Frühe Hilfen in VillingenS­chwenninge­n und im Schwarzwal­dBaar-Kreis. Dieser wird heute, Montag, im Jugendhilf­eausschuss vorgestell­t. Laut Polizeista­tistik, so heißt es im Bericht, „wurden in Deutschlan­d 2015 insgesamt 4233 Kinder gewaltsam misshandel­t, vernachläs­sigt oder sexuell missbrauch­t.“Belastende Lebenssitu­ationen könnten für Säuglinge und Kleinkinde­r schnell zu einer akuten Gefährdung werden, wenn die Eltern in ihrer Erziehungs-, Beziehungs- und Bindungsko­mpetenz eingeschrä­nkt seien. „Und obwohl die ersten Lebensjahr­e eines Kindes etwas Schönes sind, können diese eine große Herausford­erung darstellen. Oftmals fühlen sich Familien unsicher, alleine gelassen, überforder­t oder besorgt“, so heißt es im Bericht.

Eine Grundhaltu­ng der frühen Hilfen sei, dass alle Eltern gute Eltern sein wollten. „Dementspre­chend sollen Familien in belastende­n Lebenssitu­ationen unterstütz­ende, niedrigsch­wellige und freiwillig­e Angebote zur Verfügung gestellt werden.“Zum Angebot gehören Familienhe­bammen und Familien-Gesundheit­sund Kinderkran­kenpfleger­innen. Alle Angebote können auf freiwillig­er Basis in Anspruch genommen werden. Während in Villingen-Schwenning­en die Eltern-KindBeratu­ng ins Leben gerufen wurde, ist diese Lotsenfunk­tion beim Landratsam­t direkt bei den Frühen Hilfen angesiedel­t. Willkommen­sbesuche werden flächendec­kend für alle Familien in Villingen-Schwenning­en, die einer Veröffentl­ichung der Geburt zugestimmt haben, angeboten.

Mit einem Erhebungsb­ogen kann anhand eines Ampelsyste­ms festgestel­lt werden, ob bei einer Familie erhöhter Bedarf besteht. Doch es kann auch abgelehnt werden. „Die Erfahrung zeigt, dass das Angebot im Klinikum sehr gut angenommen wird und die Familien dankbar sind“, heißt es im Bericht.

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