Warum Testosteron am Ende alle blöder macht
Es ging ein wenig unter in den Medien (vermutlich, weil viele Journalisten y-Chromosome besitzen), aber kürzlich wurde der empirische Beweis dafür erbracht, dass Männer nicht die Schlausten sind – respektive riegeldumm, je nach Sichtweise. Bei einer Studie der Uni Pasadena bekamen 117 Männer ein Testosterongel auf den Arm geschmiert, 117 andere ein Placebo. Danach mussten alle Denksportaufgaben lösen, etwa die: „Ein Schläger und ein Ball kosten 1,10 Euro. Der Schläger kostet 1 Euro mehr als der Ball. Wie viel kostet der Ball?“Viele Testosteronmänner antworteten sofort und ohne mit ihrer vollbehaarten Wimper zu zucken 10 Cent, die anderen mit weniger Hormonen dachten nach und sagten richtigerweise fünf. Um 20 Prozent waren ihre Ergebnisse besser. Die Testosteronmänner gaben übrigens falsche Antworten besonders schnell und richtige sehr langsam, auch nicht gerade clever. Bilanz von Studienleiter Colin Cameron: „Das Testosteron machte die Männer dümmer, gab ihnen aber gleichzeitig das Gefühl, schlau zu sein“, selbstbewusst also. Doch irgendwie ist das, als habe ein Schüler in Mitarbeit zwar eine 1, weil er immer streckt und drankommen will, aber mündlich eine 6, weil alles, was er sagt, stets falsch ist.
Cameron findet, Testosteron habe schon seinen Sinn, etwa, wenn es darum gehe, vor einem Raubtier zu fliehen (was im Alltag pausenlos vorkommt). Und es gebe Frauen (nicht nur Blondinen), die selbstbewusste Männer und ihr Testosteron mögen. Tatsächlich wäre das der ultimative Beweis dafür, dass auch Frauen nicht die Hellsten sind. Aber es muss ja einen Grund geben, warum die Menschheit noch nicht ausgestorben ist. (zak)