Norweger zeichnen Initiative Eckerwald aus
Organisation „Travel for Peace“würdigt die Gedenkarbeit mit ihrem Preis „Testament der Gefangenen“
(pm) - Die Initiative Gedenkstätte Eckerwald e.V. hat den Preis „Das Testament der Gefangenen 2017“erhalten. Die norwegische Organisation „Aktive Fredsreiser – Travel for Peace“übergab die Auszeichnung am 10. Juni. Der Preis „Das Testament der Gefangenen“wird an Personen und Organisationen vergeben, die in besonderer Weise das Wissen über Konflikte und Friedensprozesse in verständlicher Art und Weise verbreiten.
Großer Respekt für Angehörige
Die Jury würdigte die Gedenkstätte Eckerwald für ihre über 30-jährige Gedenkarbeit. „Der Verein hat eine große Anzahl von Freiwilligen auf allen Ebenen engagiert – nicht zuletzt auch Schulklassen. Die Gedenkstätte hat die Opfer geehrt und insbesondere bei den jährlichen Gedenkfeiern auf den KZ-Friedhöfen Schömberg und Schörzingen sowie im Eckerwald den Angehörigen großen Respekt gezeigt“, heißt es in der Begründung zur Preisverleihung.
Hanne Sophie Greve, ehemalige Richterin des Gerichtshofs für Menschenrechte in Straßburg, betonte in ihrer Rede, dass es darauf ankommt, „aus den Fehlern der Vergangenheit in einer Zukunftsperspektive zu lernen“. Die Hauptrede hielt die Leiterin der Menschenrechtsakademie, Lillian Hjort. Sie sprach über die Achtung der Menschenwürde als Voraussetzung, um künftige Konflikte zu vermeiden.
Der Preis ging erstmalig an zwei deutsche Organisationen, an die Initiative Gedenkstätte Eckerwald e.V. und an die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas im Zentrum von Berlin.
Zeitzeuge übergibt Auszeichnung
Die Auszeichnungen an die beiden Preisträger erfolgte durch den 99jährigen Tollef Larsson, ehemaliger KZ-Häftling in Natzweiler-Struthof, und durch Helga Arntzen, der Gründerin von „Akive Fredsreiser – Travel for Peace“.
Arntzen gründete vor 20 Jahren Aktive Fredsreiser um dem erstarkenden neonazistischen Strömungen in Norwegen etwas entgegenzusetzen. Durch Dokumentationsreisen nach Polen und Deutschland, nach Auschwitz, Sachsenhausen und Ravensbrück wurden bisher über 380 000 Schülern, Eltern und Lehrern Kenntnisse darüber vermittelt, wozu Totalitarismus führen kann.