„Nachbarn müssen sich verstehen können“
25 Cluser Schüler besuchen Trossingen - Trümper betont Wichtigkeit des Austauschs
- Derzeit sind wieder 25 Schüler aus dem Collège Geneviève Anthonioz De Gaulle in Cluses am Gymnasium Trossingen zu Gast. Aus dem Schüleraustausch ist einst die Städtepartnerschaft entstanden und er ist gerade heutzutage von großer Wichtigkeit, sagt Hans Trümper, der den Austausch 1971 mit ins Leben gerufen hat.
„Nachbarn müssen sich verstehen können“hob Trümper die Bedeutung der Sprache bei der Begrüßung der Clueser im Rathaus am Mittwochvormittag hervor. „Auf dieser Basis kann ein echter Dialog der beiden Länder stattfinden.“Deutschland und Frankreich seien eine entscheidende Achse Europas, so Trümper. Er drückte seine Freude über die Wahl des sozialliberalen Emmanuel Macron zum französischen Präsidenten aus und sagte, er verspreche sich eine gute Zusammenarbeit mit Kanzlerin Angela Merkel.
Bürgermeister Clemens Maier vertrat die gleiche Meinung: „Mehr denn je ist die politische Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland wichtig, deshalb ist es schön, wenn schon junge Leute Deutschland und uns Deutsche kennenlernen“, erklärte Maier, „denn die beste Verbindung ist die, die auf persönlichen Kontakten beruht.“Als Geschenk der Stadt überreichte er jedem Schüler eine kleine Mundharmonika, die - nach Hans Trümpers Musikeinlage - auch gleich begeistert ausprobiert wurden.
Mit zwölf bis 14 Jahren sind die französischen Schüler ein wenig jünger als ihre Gastgeber aus den Klassenstufen 7 bis 9 des Gymnasiums, deutsch lernen einige von ihnen erst im zweiten Jahr. Begleitet werden sie auch in diesem Jahr von Deutschlehrerin Françoise Eparvier und erstmals von ihrem Kollegen Olivier Ducroz. Für Eparvier, die am Austausch beteiligt ist, seit er 2007 nach einer Pause wiederbelebt wurde, ist es der letzte Schüleraustausch vor ihrer Pensionierung. „Ich hoffe, dass mein Nachfolger ihn noch jahrelang weiterführt“, sagte Eparvier - falls nicht, wäre sie bereit, sich trotz Ruhestand zunächst weiterhin zu engagieren, bis jemand anderes die Aufgabe übernimmt. „Wir hoffen, dass der Austausch noch lange funktioniert“, so Trümper. Auf Seiten des Gymnasiums Trossingen betreut Annegret Pfründer den Austausch.
Die Gäste aus Frankreich erleben eine Woche voller Aktivitäten: Schloss Lichtenstein und die Nebelhöhle standen bereits auf dem Programm, am heutigen Donnerstag geht es an den Bodensee und zu den Pfahlbauten. Auf eine Stadttour verzichtete Annegret Pfründer aufgrund der Hitze am Mittwoch - stattdessen ging es für die jungen Cluser in die Troase.
Die französischen Schüler bleiben bis Montag in Trossingen. Eine kurze Zeit, findet Hans Trümper, der sich erinnert, dass der Austausch früher zwei bis drei Wochen dauerte: „Acht Tage sind wirklich wenig“, meint er.