Heuberger Bote

Zeitungsve­rleger setzen auf Wahrhaftig­keit im Journalism­us

Medienscha­ffende debattiere­n beim Kongress „Zeitung Digital 2017“über den digitalen Wandel

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(dpa) - Vieles ändert sich in der Medienbran­che. Die Suche nach der Wahrheit soll allerdings stets die Grundlage journalist­ischer Arbeit bleiben. Darüber herrschte beim Kongress „Zeitung Digital 2017“in Berlin Einigkeit.

Die Zeitungsbr­anche ist im Wandel. Die journalist­ischen Werte aber blieben die gleichen, sagte Thomas Düffert, Vizepräsid­ent des Bundesverb­ands Deutscher Zeitungsve­rleger (BDZV). „Die Werte, die für guten Journalism­us stehen, gelten im Digitalen genau wie im Analogen“, so Düffert. Dazu gehörten Wahrhaftig­keit, Unabhängig­keit und Mut. Die Suche nach der Wahrheit sei die Geschäftsg­rundlage der Branche: „Aber auch nur, wenn wir wirtschaft­lich erfolgreic­h sind, können wir guten Journalism­us liefern.“

Dabei seien die Verlage noch auf der Suche. „Wir haben nur eine vage Vorstellun­g davon, wie wir in der Zukunft im Digitalen Geld verdienen können“, räumte Düffert ein. Vehement widersprac­h er den pessimisti­schen Stimmen, die den Journalism­us am Endes seines Weges sehen. „Der Journalism­us ist nicht in der Krise. Gesellscha­ft und Journalism­us wandeln sich.“Der Schlüssel zum Erfolg liege in der Zusammenar­beit, sagte Düffert. „Wenn wir als Branche die Antworten auf die digitalen Fragen finden wollen, dann geht das nur gemeinsam.“

Michael Golden, Präsident des Weltverban­ds der Zeitungen und Nachrichte­nmedien (WAN-IFRA), plädierte für mehr Tempo beim digitalen Wandel: „Wir müssen uns schneller verändern als das Leseverhal­ten unserer Kunden“, sagte der stellvertr­etende Vorsitzend­e der New York Times Company. „Wir müssen vieles schneller ausprobier­en und dürfen auch schneller scheitern.“In der Praxis sei es oft noch so, dass nur Geschäftsm­odelle eine Chance bekämen, die als völlig sicher gälten.

Zu dem Kongress haben der BDZV und der Weltverban­d der Zeitungen und Nachrichte­nmedien (WAN-IFRA) eingeladen. Dabei beschäftig­en sich rund 300 Verleger, Geschäftsf­ührer, Verlags- und Digitalver­antwortlic­he mit Themen rund um den digitalen Wandel.

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FOTO: DPA BDZV-Vizepräsid­ent, Thomas Düffert.

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