Heuberger Bote

Alle Akteure überwinden Grenzen

Im Hof der Karlschule steigt das 13. Internatio­nale Begegnungs­fest Tuttlingen

- Von Claudia Steckeler

- „Respekt und Toleranz“– unter diesem Motto ist am Sonntag im Schulhof der Tuttlinger Karlschule das 13. Internatio­nale Begegnungs­fest gefeiert worden. Ein buntes Fest, das Menschen verschiede­nster Kulturen, Herkunftsl­änder und Religionen in fröhlicher und friedliche­r Atmosphäre zusammenge­bracht hat.

Klaus Schmid-Droullier brachte es in seiner Begrüßung vor dem multirelig­iösen Friedensge­bet mit einem Zitat des Philosophe­n Karl Jaspers auf den Punkt: „Wahrheit ist, was uns verbindet.“Gemeint sei damit, was Menschen zusammenfü­hre. Was verbindung­s- und gemeinscha­ftsstiften­d sei, das bringe den Menschen Wahrheit und Leben. „Alle Weltreligi­onen haben diesen sinn- und gemeinscha­ftsstiften­den Charakter. Ich denke, es tut uns allen gut, diese Schätze in der Religion und Kultur des anderen zu entdecken“, bemerkte Schmid-Droullier, „denn Begegnunge­n in Respekt und Toleranz sind die Grundlage dafür, dass Vertrauen entstehen und sich entwickeln kann.“

Zur richtigen Zeit Rückgrat zeigen

Auch Tuttlingen­s Oberbürger­meister Michael Beck wünschte sich in seiner Ansprache, dass sich die Bevölkerun­g in Tuttlingen nicht von der Weltpoliti­k, der Politik einzelner Länder beeinfluss­en lasse, sondern zur richtigen Zeit die richtigen Worte finde, Rückgrat zeige, Stück für Stück in die richtige Richtung marschiere, damit alle Nachbarn vielleicht auch Freunde werden können. Die Aussage von Landrat Stefan Bär, dass bis Ende Juli die Unterkunft auf dem Witthoh komplett geräumt und alle Menschen anderweiti­g untergebra­cht seien, führte zu begeistert­em Applaus bei den vielen Besuchern des Begegnungs­festes.

Danach nahm das bunte Treiben so richtig Fahrt auf: Afrikanisc­he Trommeln mit Ali Salim, oder der Gruppe aus Gambia, lustige Lieder des Kinderchor­s der Musikschul­e (Leitung Judith Rutha-Lang), der fantastisc­he Auftritt des Kindertanz­clubs „bravO“der Caritas (Leitung Olena Khutorna), Massimo Serra mit Maxi, Crischa Wagner, das Theaterstü­ck des Jugendmigr­ationsdien­stes Tuttlingen/Rottweil, sowie Kukav mit Streetart – alle Akteure überwanden gemeinsam Grenzen und sorgten für einen völkerüber­greifenden Dialog – so wie es die jüngsten Besucher völlig problemlos und ohne Vorbehalte vormachten.

Zahlreiche Stände mit bunten Angeboten – auch zum Spielen, Malen und Basteln – luden zum Verweilen ein. Und die Küchen aus Peru, Kamerun, Afghanista­n, Italien, Bosnien, Tunesien aber auch Raclette und russische Süßspeisen lockten mit betörenden Düften zur kulinarisc­hen Weltreise ein. Daneben blieb noch viel Zeit und Raum für Begegnunge­n und Gespräche, für den persönlich­en Austausch, für das Kennenlern­en – Zeit, um miteinande­r ein harmonisch­es Fest zu feiern.

In diesem Jahr fehlten allerdings viele türkische Besucher, da am Wochenende der Ramadan endete und an diesem Sonntag in den Familien das große Zuckerfest gefeiert wurde, bei dem es für die Kinder viele Geschenke gibt.

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Viele Nationen feierten am Sonntag in Tuttlingen gemeinsam. Dementspre­chend vielfältig war das kulinarisc­he Angebot.
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FOTOS: CLAUDIA STECKELER Der Kindertanz­club „Bravo“der Caritas begeistert­e mit fantastisc­hen Tänzen unter dem Motto „Magie der Musik“.

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