Thesen spiegeln kirchliche Gedanken der Besucher
Stadtkirchenfest blickt auf 200 Jahre zurück – Besucher nutzen Turmbesteigung
- Das Stadtkirchenfest in Tuttlingen zum Anlass des 200jährigen Bestehens der Stadtkirche hat mehrere Hundert Besucher aus dem Landkreis vor und in die Stadtkirche zu zahlreichen Veranstaltungspunkten gelockt.
Die Gelegenheit, Tuttlingen von oben zu sehen, hatten alle Besucher des Stadkirchenfestes am vergangenen Wochenende. Denn auf dem Programm stand eine Turmbesteigung. Gemeinsam mit dem evangelischen Pfarrer Jens Junginger oder dem Vorsitzenden der Kirchengemeinde, Martin Sturm, und weiteren Helfern ging es 191 Stufen hinauf auf 35 Meter, um vom Kirchturm aus der Mitte der Stadt in die Ferne zu blicken.
Auf dem Boden der Tatsachen angekommen, hatten die Festbesucher die Möglichkeit, eigene Thesen an eine dafür vorgesehene Wand zu hängen – 500 Jahre nach Luthers Thesenanschlag in Wittenberg. Nach dem Festgottesdienst, der vom Motto „Ein Haus der lebendigen Steine“geprägt war, fanden sich am Sonntag an dieser Wand Texte wie „Dass die Juden nie mehr verfolgt werden“, „Jesus sollte jeder kennen“oder „Die Reformation ist nicht beendet, bevor nicht weltweiter Frieden und Freiheit exisitiert“.
Mit roten Klebepunkten durften die Festbesucher für sie persönlich zutreffende Satzausgänge markieren. So „punktete“eine große Mehrheit hinter die Aussage: „Die Bibel ist für mich das Wort Gottes.“Genauso waren sie sich einig, dass es egal sei, ob das Gegenüber katholisch oder evangelisch sei.
Besucher genießen Maultaschen
Auf Bänken und Stühlen verweilten die Besucher in geselliger Atmosphäre vor der Stadtkirche, um ein gemeinsames Mittagessen zu genießen, wie Maultaschen oder Bratwürste, dazu gekühlte Getränke. Die passende Musik dazu lieferten Marco Schorer und Alexander Kupferschmid. Wenige Meter weiter im Fruchtkasten gab es die Ausstellung „200 Jahre Stadtkirche“.
Bereits am Freitag waren Absolventen der Musikhochschule Trossingen zu Gast, die „Musik aus aller Welt“erklingen ließen. Helmut Brand spielte eine kleine Nachtmusik und ließ damit den Samstagabend ausklingen.
„Wir sind mehr als zufrieden“, sagte Pfarrer Jens Junginger lächelnd. „Das Fest ist super und offen angenommen worden“, erklärte er, der ein großes Dankeschön an den Kirchengemeinderat und die Freunde der Stadtkirche aussprach, die mit rund 20 Helfern für einen reibungslosen Ablauf des Stadtkirchenfestes sorgten.