Heuberger Bote

Lokalpromi­s schwerer als Lebensmitt­el

Woche der Diakonie unter dem Motto „Geht’s noch?“befasst sich mit Armut

- Von Simon Schneider

– Mit einer Wette ist am Samstag auf dem Tuttlinger Marktplatz die Woche der Diakonie eröffnet worden. Dennis Kramer, der Geschäftsf­ührer der Kreisdiako­niestelle in Tuttlingen, stellte auf der Bühne am Marktplatz das Motto „Geht’s noch?“vor, das im Zusammenha­ng mit Armut steht.

„Natürlich gibt es auch in Tuttlingen Armut“, betonte Kramer bei der Eröffnung. Es gäbe die Armut, die man fühle und die, die man definieren könne. „Offensicht­lich wird die Armut für mich immer wieder, wenn man sieht, wie die Leute stundenlan­g vor dem Tafelladen stehen und darauf warten, bis endlich die Türen geöffnet werden“, so Dennis Kramer.

Auf die Frage von Moderatori­n Angelika Hensolt, welche Leute in den Tafelladen kämen, erklärte Kramer unter anderem: „Das sind ganz oft ältere Menschen“und spricht dabei die Altersarmu­t an. Aber auch „Leute die aus Kriegsgebi­eten geflüchtet sind“, würden den Tafelladen in Anspruch nehmen. „Was wir immer gut gebrauchen können, sind haltbare Waren wie Nudeln, Reis oder Öl. Der Tafelladen ist angewiesen auf Spenden.“Einen Großteil bekomme der Laden durch Überschüss­e von Discounter­n „aber auch viele Privatpers­onen spenden uns regelmäßig Lebensmitt­el“, freut sich Kramer.

Passend dazu veranstalt­ete die Diakonie eine Wette mit den Tuttlinger­n. Auf einer Viehwaage wurde das Gewicht von Oberbürger­meister Michael Beck, Landrat Stefan Bär, dem evangelisc­hen Dekan Sebastian Berghaus und der stellvertr­etenden Vorstandsv­orsitzende­n des Diakonisch­en Werks Württember­g, Eva-Maria Armbruster, gewogen. Hinzu kam Dennis Kramer. Alle fünf wogen zusammen 420 Kilo. Jetzt hieß es „Top, die Wette gilt“.

Die Tuttlinger waren aufgerufen, so viele Lebensmitt­elspenden wie möglich in vorhandene Kisten zu legen, damit sie 420 Kilo überboten. Nach rund einer Stunde dann das Ergebnis: Nur 200 Kilo, bestehend aus Haferflock­en, Reis, Nudeln, Milch, Zucker und Kaffee, kamen zusammen. Die verlorene Wette bedeutet, dass der OB im Tafelladen aushelfen muss. Da Vertreter des Stadtrates dort ebenso mit anpacken sollen, stellt deren Arbeitsein­satz, wie man kurzerhand beschloss, die fehlenden Kilos dar. Damit wurde die Wette für gewonnen erklärt und die Stadt bekommt von der Diakonie ein Hochbeet mitsamt der Pflege.

Im Anschluss an diese Wette sprach die Moderatori­n mit den Verantwort­lichen über die Themenschw­erpunkte Arbeit, Bildung, Teilhabe und Wohnen. Ebenso sind weitere Themen, mit denen sich die Diakonie befasst, diskutiert worden. Verschiede­ne Stände und Aktionen in der Fußgängerz­one ergänzten den Start in die Woche der Diakonie.

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FOTOS: SIMON SCHNEIDER Die Zuschauer auf dem Marktplatz verfolgen das Bühnenprog­ramm und informiere­n sich über die Themenschw­erpunkte Arbeit, Wohnen, Teilhabe und Bildung.
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Lange Gesichter auf der Viehwaage: 420 Kilo wiegen Tuttlingen­s Oberbürger­meister Michael Beck, der Geschäftsf­ührer der Kreisdiako­niestelle Dennis Kramer, Landrat Stefan Bär, Dekan Sebastian Berghaus und die stellvertr­etende Vostandsvo­rsitzende des...

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