Heuberger Bote

Stadt steigt in sozialen Wohnungsba­u ein

Einwohner werden bei Versammlun­g auch über die Pläne zur Stadionhal­le informiert

- Von Regina Braungart

- Vor allem zwei Informatio­nen sind neu gewesen bei der Einwohnerv­ersammlung am Mittwoch in der Stadthalle: Dass der Gemeindera­t bereits ein Architektu­rbüro für die Sanierung der Stadionhal­le beauftragt hat und es ein dazu bevorzugte­s Konzept gibt, das auch vorgestell­t wurde; und dass die Stadt in den sozialen Wohnungsba­u einsteigen und drei Wohnblocks à acht Wohnungen bauen will. Beide Punkte sind bisher nur nicht öffentlich im Gemeindera­t behandelt worden. Zur Stadionhal­le gibt es bisher nur Ingenieurs-Arbeitsver­gaben in öffentlich­er Sitzung.

Viele Zahlen legte Bürgermeis­ter Hans Georg Schuhmache­r den gut 130 Zuhörern vor: Zu den finanziell­en Rahmenbedi­ngungen, die gut seien, auch wenn man für die beiden nächsten Jahre etwas weniger Gewerbeste­uer einplane. Die Verschuldu­ng habe auf 391 Euro je Einwohner abgenommen, nach 831 im Jahr 2010 ist sie jetzt fast wieder auf dem Stand von 2004, als es 322 Euro waren.

Schuhmache­r betonte die Bedeutung der Lohn- und Einkommens­teuer-Anteile, die einen wesentlich­en Teil der städtische­n Einkommen darstellte­n. Weitere Rahmendate­n, die er mit Tabellen und Grafiken zeigte, waren die der Bevölkerun­gsentwickl­ung.

Hier zeige sich die Stadt noch relativ stabil, aber schon jetzt sei absehbar, dass auch hier der demografis­che Wandel spürbar werde. Daher sei es notwendig, junge Familien anzuziehen. Schuhmache­r legte auch Pläne zur Gewerbe- und Wohnbauent­wicklung vor, neue und mögliche Wohnbaugeb­iete im Hofener Öschle und am Heidengrab­en beziehungs­weise auf der anderen Seite der Dreifaltig­keitsbergs­traße.

Zum Thema Flüchtling­e sagte Schuhmache­r, dass Spaichinge­n sich bisher für die Anschlussu­nterbringu­ng von zum aus der Gemeinscha­ftsunterku­nft auszuziehe­n berechtigt­en Flüchtling­en bisher auf den privaten Wohnungsma­rkt gesetzt habe. In Anschlussu­nterbringu­ng seine nun acht in städtische­n Gebäuden und 18 in privaten Unterkünft­en. Das reiche aber nicht aus. Ende Juni würden vom Kreis weitere 27 Flüchtling­e zugewiesen, denn das soll Spaichinge­n zur Aufnahme in Gemeinscha­ftsunterkü­nften oder der Anschlussu­nterbringu­ng liege nach dem Verteilung­sschlüssel auf alle Gemeinden bei 129. Im Kreis leben insgesamt 1399 Flüchtling­e, darunter rund 1000 in Gemeinscha­ftsunterkü­nften.

Bis Ende Oktober/Mitte November wolle er also städtische Sozialwohn­ungen bauen lassen in „Ständerbau­weise“, wie er sagte. Der Gemeindera­t habe zu diesem Thema aber gesagt, dass die Stadt nicht nur für Flüchtling­e, sondern für alle „sozial Schwachen“Wohnungen bauen solle. Es sollten also drei Wohnblocks je acht Wohnungen gebaut werden für einen Preis von 2,8 Millionen. Wenn man Miete und 20 Jahre Abschreibu­ng ansetze, blieben neben den Instandset­zungskoste­n noch 30 000 bis 40 000 Euro Finanzieru­ngslücke pro Jahr.

Diese Pläne wearen bisher nur auf der nicht-öffentlich­en Tagesordnu­ng des Gemeindera­ts gewesen. Schuhmache­r deutete an, dass der Gemeindera­t zwar in der Diskussion um das Sauter-Areal keine Ballung der Flüchtling­e hatte haben wollen, sondern um der Integratio­n Willen sie im Stadtgebie­t verteilt unterbring­en wolle. Doch da sei er dagegen, sondern bevorzuge das schmale Gelände neben den Bahngleise­n für die drei Häuser. Denn, wenn die Menschen verteilt wären würde die Sozialkont­rolle fehlen „auch mit unserer Ortspolize­ibehörde“.

Elmar Heinemann stellte die Entwürfe für die ab März 2018 geplante Sanierung der Stadionhal­le vor. Sein Büro Supper und Heinemann aus Gammerting­en arbeite vor allem für Kommunen. Die Halle werde bis auf den Rohbauzust­and zurück gebaut. Vier Elemente prägen seine Planung: Es soll natürliche­s Licht in die Halle gebracht werden, die düsteren Gänge und Räume sollen aufgeweite­t werden, der Eingang zentral gelegt und schon von der Straße erkennbar, ein kleiner Anbau für die Belüftung im hinteren Bereich erstellt werden und ein Anbau von 2,5 Meter Breite zur Aufweitung des Foyers auf der Seite zum SVS-Heim und natürlich sollen Technik, Isolation und Anlagen auf den aktuellen Stand gebracht werden.

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Mehr als 130 Einwohner Spaichinge­ns ließen sich umfänglich über Rahmendate­n und aktuelle Projekte der Stadtpolit­ik von Bürgermeis­ter Hans Georg Schuhmache­r informiere­n.
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FOTOS: REGINA BRAUNGART Architekt Elmar Heinemann präsentier­te Pläne zur Stadionhal­len-Sanierung.

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