Frank Teufel sucht die Leichtigkeit im Stein
Der Tuttlinger Künstler präsentiert seine Ausstellung „Säge-Werk“in der Draenert Orangerie in Immenstaad
- Der Tuttlinger Künstler Frank Teufel zeigt sein „Säge-Werk“in der Manufaktur Draenert in Immenstaad. Am Sonntagmorgen wird die Ausstellung seiner Steinskulpturen eröffnet, die Schwäbische Zeitung durfte den Künstler beim Aufstellen besuchen.
„Es ist mein Ding, absolut“, sagt der gelernte Steinmetz und Steinbildhauer, der erst nach der Meisterprüfung die Kunstakademie in Ulm besuchte, weil der Vater, der schon in dritter Generation einen Steinbetrieb führte, auf eine solide Grundlage Wert legte. Frank Teufel steht voll dahinter: „Ich wollte sicher sein, dass meine Hände das machen, was ich will.“Das Handwerkliche ist für ihn unabdingbar: „Kreativ-künstlerisch ist der Entwurf, die Ausführung ist Handwerk.“
Er arbeite immer mit Vorzeichnung, „mit fester Form im Kopf“. Wenn das Ergebnis nicht so wird, wie er es im Kopf hatte, landet die Arbeit im Container, sehr zum Leidwesen seiner Frau. Allerdings habe er inzwischen so viel Erfahrung, dass das kaum mehr vorkomme.
Teufels Thema war zunächst der Mensch. Relativ naturalistisch habe er begonnen, wie im ersten Katalog zu sehen. Immer mehr habe er dann aufs Wesentliche reduziert, bis hin zu dem Strich: „Es machte für mich keinen Sinn mehr, den Menschen darzustellen, denn den gibt’s.“Die Frage war vielmehr: Was macht den Menschen aus? So kam er zu seinen heutigen Themen Beziehung und Bewegung, die er immer weiter minimiert.
Die „Grenzen des Machbaren“
Ein Werk ist für Teufel fertig, „wenn man nichts mehr weglassen kann – es ist der Reiz für mich, die Grenze des Machbaren zu ertasten.“Dass er bei seinen Steinskulpturen im Gegensatz zur Plastik nichts hinzufügen, nichts retten kann, wenn zu viel weggehauen sei, sei für ihn eine spannende Herausforderung.
Die stark reduzierten, im Gegensatz zur Schwere des Materials filigran wirkenden Objekte ruhen in sich selbst, zeigen zugleich den Moment einer Bewegung, verkörpern Leichtigkeit. Teufel liebt Marmore, er arbeitet auch mit Basalt-Lava aus der Eifel, dessen raue Struktur er durch die Oberflächenbearbeitung noch verstärkt, oder mit Kalksteinen und Travertinen. Aus Steinbrüchen, die in den 60er Jahren geschlossen wurden, habe er vom Vater noch wunderschöne Blöcke, so eine Platte aus feinporigem Tuffstein aus Oberndorf. Man glaubt dem Künstler, dass einige Werke unverkäuflich sind, weil sie ihm selbst noch so viel Freude bereiten, dass er sie nicht loslassen mag.