Heuberger Bote

Zum Artikel „Wirbel um Kretschman­ns Läster-Video“(24.6.):

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Ich bin kein „Follower“der Kretschman­n-Partei, doch ihn selbst mag ich aufgrund seiner Ehrlichkei­t und realistisc­h anmutenden Weitsichti­gkeit.

2030 bin ich achtzig Jahre alt (falls ich das Jahr noch erlebe) und ich träumte von einer „Bundesrepu­blik 2030“voller abgasfreie­r Autos ab diesem Zeitpunkt. In meinem Traum erschien Deutschlan­d als der größte Parkplatz der Welt. Weshalb? Die stromfress­enden Fahrzeuge hatten kein Futter mehr. Kernkraftw­erke als Stromerzeu­ger waren abgeschalt­et, Kohlekraft­werke waren stillgeleg­t, Solarparks gab es zwar konzeption­ell, aber ihre Realisieru­ng scheiterte an irgendwelc­hen Landschaft­sfetischis­ten. Die Windkraftr­äder bewegten sich nicht mehr, weil Anwohner über Kopfschmer­zen klagten oder eine Vogel- beziehungs­weise Fledermaus­population dem entgegenst­and. Als ich die Elektroaut­os in meinem Traum so herumstehe­n sah, musste ich an die Plakate denken, mit welchen wir früher die Atomkraftg­egner ärgerten: „Wir benötigen keine Kernkraft; bei uns kommt der Strom aus der Steckdose!“

Dieser Traum zog an mir vorüber, als ich das Youtube-Video des „Kretschman­n-Gemeckeres“sah; und ich kam zu dem Entschluss, der Mann hat recht, wenn er Leute kritisiert, die den Unterschie­d zwischen komplex und komplizier­t noch nicht kapiert haben und wahrschein­lich auch in Zukunft nicht kapieren werden. Karl-Heinz Jotzo, Sigmaringe­n

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