Schwäbischer Albverein
Pilgern auf dem Jakobsweg von Radolfzell nach Hegne
(pm) - 1987 wurde der Jakobsweg vom Europarat zur europäischen Kulturroute erhoben und mit dem von Hape Kerkeling geschriebenen Bestseller „Ich bin dann einmal weg“hat das Pilgern eine Renaissance erfahren. Selbst Luther hat das Wallfahren übrigens nie verurteilt. „Es mag meinetwegen laufen, wer nicht bleiben kann“, hatte er einmal augenzwinkernd angemerkt und an anderer Stelle zugestanden, dass die Apostel nicht auf Schlössern, Stiften und Klöstern saßen, sondern als Pilgrim in die Länder zogen.
Der Heuberg-Baar-Gau des Schwäbischen Albvereins lädt seit Jahren zu einer Pilgertour ein und hat mit Bruder Jakobus
von der Erzabtei Beuron einen geistlichen Begleiter gefunden. Nach vielen mehrtägigen Pilgertouren im Süden Württembergs, folgte man dieses Jahr der Jakobsmuschel von Radolfzell nach Hegne.
Das Interesse am Pilgern mit Bruder Jakobus strahlt inzwischen weit über unsere Region hinaus. Selbst aus den Landkreisen Balingen und Konstanz beteiligten sich Pilger an der vom Schwäbischen Albverein ausgeschriebenen Tagestour.
Nach einer kurzen Andacht im Münster in Radolfzell ging es schweigend dem See entlang nach Markelfingen. „Pilgern ist mit den Füßen beten“, so Bruder Jakobus. Nächste Station war die Krypta in Hegne bei der seligen Schwester Ursula Nisch. Um sich den Weg durch Konstanz zu ersparen, benützte die Gruppe den Seehas der Schweizer SBB GmbH.
In Konstanz vereinte sich die Gruppe nochmals zu einer kleinen Station auf einer Wiese im Stadtgarten. Vor Abfahrt des Zuges besprach man sich bei einer kleinen Einkehr im Konzilsgebäude über das Pilgern im nächsten Jahr.