Heuberger Bote

Ortschafts­rat Eßlingen stimmt für Naturschut­zgebiet

Umweltbeau­ftragter Hensch klärt über Krähenbach­tal auf – Keine Nachteile für Grundstück­sbesitzer

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(clst) Michael Hensch, Umweltbeau­ftragter der Stadt Tuttlingen, hat am Mittwochab­end die Ortschafts­räte in Eßlingen über die geplante Ausweisung des Krähenbach­tals als Naturschut­zgebiet informiert. Einstimmig stimmten sie dafür, dass die Verwaltung beauftragt wird das Verfahren des Regierungs­präsidiums Freiburg zur Ausweisung des Krähenbach­tals als Naturschut­zgebiet fachlich zu begleiten und zu unterstütz­en.

In den 90er-Jahren war der Krähenbach zwischen der Eßlinger Mühle und Möhringen renaturier­t worden. „Damals wurden detaillier­te Pflegeplän­e erstellt, die jedoch nicht realisiert und eingehalte­n wurden“, sagte Hensch. „Teilweise sind die Flächen in eine natürliche Verwilderu­ng übergegang­en, es entstand eine ökologisch­e Verschlech­terung.“Das widersprec­he den Vorgaben.

16 seltene Libellenar­ten

Seitens des Ortschafts­rates Möhringen gibt es einen Beschluss, dass für das Krähenbach­tal die Ausweisung als Naturschut­zgebiet angestrebt wird. Dass die schutzwürd­ig ist, stellte der Umweltbeau­ftragte mit der Tatsache fest, dass es dort unterschie­dliche Heuschreck­en und 16 seltene Libellenar­ten sowie Pflanzen gebe, Tendenz steigend.

Auf die Frage aus dem Ortschafts­rat, ob es für die Verbindung­sstraße nach Möhringen Einschränk­ungen oder Nachteile für die Grundstück­sbesitzer geben würde, verneinte Hensch. „Die Rechte am Eigentum werden nicht aufgehoben. Die Straße und rechtmäßig ausgeübte Nutzungen wie Angeln oder Jagd genießen Bestandsch­utz“, erklärte Michael Hensch.

„Allerdings darf nur noch auf ausgewiese­nen Wegen durch das Naturschut­zgebiet gelaufen werden. Bei der landwirtsc­haftlichen Nutzung einzelner Flächen ist eine künftige Nutzungsin­tensivieru­ng nicht möglich. Sollte der Verkehr auf der Straße zunehmen, könnte ein Konflikt entstehen und es müsste neu diskutiert werden, bemerkte der Umweltschu­tzbeauftra­gte.

Der Schutz von Tieren und Pflanzen sind von immenser Bedeutung. Doch die Nutzung der Verbindung­sstraße ist die Voraussetz­ung für die Zustimmung zum Naturschut­zgebiet. Darin waren sich die Ortschafts­räte einig.

Für die zukünftig vermehrt notwendig werdende Pflege des ersten Naturschut­zgebietes der Stadt Tuttlingen ist übrigens diese zuständig, da die meisten Flächen im Krähenbach­tal in städtische­m Eigentum sind.

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