Standort-Begründung sendet „verheerendes Signal“
Oberbürgermeister Michael Beck schreibt wegen Kostenberechnung fürs Polizeipräsidium nach Stuttgart
(cg) - Tuttlingens Oberbürgermeister Michael Beck hat einen Brief an Martin Jäger, Staatssekretär im Landesinnenministerium, geschrieben, und seine Kritik an der Kostenberechnung der Standorte des Polizeipräsidiums in Konstanz und Tuttlingen untermauert: „Eine polizeifachliche Erklärende rung, warum eine am äußersten Rand ihres Zuständigkeitsbereichs gelegene Stadt der ideale Ort für den Sitz einer nicht unwichtigen Behörde sein soll, vermisse ich nach wie vor.“
Auch die Schlüssigkeit der Zahlen sehe er nur als begrenzt an. Wichtig sei es Beck, auf die „verhee- Signalwirkung“, die von der Empfehlung ausgehen, das Polizeipräsidium für die Kreise Tuttlingen, Rottweil, Schwarzwald-Baar und Konstanz in Konstanz anzusiedeln: „Der ländliche Raum wird nicht gestärkt, sondern geschwächt. Die Nähe der Polizei zum Bürger wird deutlich verschlechtert.“
Tuttlingens Oberbürgermeister verweist darauf, dass Hunderten von Beamten und ihren Familien lange Anfahrtswege zum Arbeitsplatz zugemutet würden: „Dass viele von ihnen in Anbetracht des mehr als angespannten und vor allem extrem teuren Wohnungsmarktes nach Konstanz ziehen werden, wage ich zu bezweifeln“, schreibt er.
Und weiter heißt es in dem Brief: „In der Bevölkerung hält sich das Verständnis für diesen Schritt sehr in Grenzen. Er wird eher als Beispiel einer bürgerfernen Politik betrachtet. Gerade dies sollten wir in den heutigen Zeiten aber besonders vermeiden.“